Aktuelle Studie zeigt

So viel Schlaf brauchen wir, um gesund zu bleiben

Beautiful young woman smiling during sleeping while lying in the bed at home
Wie viel Schlaf brauchen wir wirklich?
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Noch eben abends eine Serie zu Ende schauen, ein spannendes Buchkapitel fertig lesen oder noch spät unterwegs sein – tja, und schon haben wir einen verkürzten Schlaf. Dabei kann zu wenig Schlaf unserer Gesundheit gravierend schaden, wie eine gemeinsame Studie der Université Paris Cité und des University College London zeigt. Doch wie viel Schlaf benötigen wir eigentlich, um gesund zu bleiben?
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Wie wirkt sich die Schlafdauer auf Multimorbidität aus?

Wie viel Schlaf jeder einzelne braucht, kann nicht pauschalisiert werden. Das kann je nach Mensch und Alter variieren. Was wir bislang wissen, ist, dass die Schlafdauer mit einzelnen chronischen Erkrankungen zusammenhängen kann. Wenig erforscht ist bisher aber die Frage, wie sich Schlaf auf die Entstehung mehrerer chronischer Krankheiten gleichzeitig (Multimorbidität) auswirkt. Die treten vor allem bei älteren Menschen auf.

Um dieser Frage nachzugehen, untersuchten die französischen und britischen Forscher in ihrer bei „Plos Medicine“ veröffentlichten Studie die Daten von mehr als 7.000 Männern und Frauen im Alter von 50, 60 und 70 Jahren auf das Auftreten von Multimorbidität über 25 Jahre hinweg.

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Wie die von 1985 bis 2016 selbst von den Probanden erfassten Daten zeigen, schliefen die meisten Menschen sieben Stunden, gefolgt von sechs und acht Stunden pro Nacht. Deutlich kleinere Anzahl Teilnehmer schlief fünf Stunden oder weniger, einige länger sogar länger als neun Stunden pro Nacht.

Das Ergebnis: Betrug die Schlafdauer bei Probanden im Alter von 50 Jahren nur fünf oder weniger Stunden pro Nacht, war das Risiko, eine chronische Erkrankung zu entwickeln, im Vergleich zu einer Schlafdauer von sieben Stunden um 20 Prozent erhöht.

Auch die Wahrscheinlichkeit, nach der ersten Erkrankung noch weitere zu entwickeln, stieg der Studie zufolge um 20 Prozent. Demnach bestehe ein klarer Zusammenhang zwischen Schlafmangel und Multimorbidität, so die Forscher.

Ein Zusammenhang zu einem erhöhten Sterblichkeitsrisiko konnte hingegen nicht nachgewiesen werden. Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für chronische Erkrankungen oder Multimorbidität durch eine Schlafdauer von neun oder mehr Stunden konnten vor allem bei Probanden im Alter von 60 und 70 Jahren festgestellt werden. (dbö/akr)