Stiftung Warentest checkt 19 ProdukteNix für Kids? Beliebte Fischstäbchen deutlich mit Schadstoffen belastet

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Schnell gemacht und lecker - vor allem Kinder lieben Fischstäbchen. Aber wie oft sollten die auf dem Teller landen?

Wenn nix mehr geht – Fischstäbchen gehen immer!
Kinder lieben die goldbrauen Knusperstäbchen aus Pfanne oder Backofen – umso unbefriedigender, dass die meisten Produkte aus dem Supermarkt deutlich schadstoffbelastet sind. Das hat Stiftung Warentest jetzt in einem aktuellen Check ermittelt. Dabei können auch die veganen Alternativen nicht überzeugen. Wir zeigen, welche Fischstäbchen ihr ohne größere Bedenken auftischen könnt und von welchen ihr besser die Finger lassen solltet.
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19 Fischstäbchen-Produkte im Test

Stiftung Warentest hat insgesamt 19 beliebte Marken- und Discounter-Produkte – elf Fischstäbchen, vier Backfischstäbchen und vier veganen Alternativen – im Labor auf ihren Schadstoffgehalt hin untersucht. Zudem wurden Geschmack und Sensorik der Stäbchen bewertet und die Deklaration auf der Verpackung auf korrekte Angaben geprüft.

Darüber hinaus legten die Tester ein besonders Augenmerk auf die „ernährungsphysiologische Qualität“ mit der konkreten Fragestellung: Wie gesund und nährstoffreich sind die Stäbchen für Kinder und Erwachsene wirklich? Die Testergebnisse fielen ernüchternd aus, mehr als die Hälfte der getesteten Stäbchen wiesen eine erhöhte Schadstoffbelastung auf.

Fischstäbchen von Iglo und Rewe enttäuschen auf ganzer Linie

Dabei stecken die Schadstoffe vor allem in der Panade. Der möglicherweise krebserregende Fettschadstoff 3-MCPD entsteht, wenn pflanzliches Öle auf hohe Temperaturen erhitzt werden. Bei den vorfrittierten Stäbchen entwickeln sich die Schadstoffe in der Produktion und zusätzlich bei der Zubereitung.

Im Fettanteil der Fischstäbchen von Iglo (10 Euro pro Kilogramm) und Rewe (6,20 Euro pro Kilogramm) haben die Tester einen mehr als doppelt so hohen 3-MCPD-Gehalt ermittelt, als in der EU erlaubt ist. Daher gab es für beide beliebten Produkte nur ein „Mangelhaft“ beim Schadstoffurteil. In der Gesamtbewertung reichte es gerade noch für die Note „Ausreichend“.

Iglo enttäuscht mit seinen Backfischstäbchen doppelt: Das teuerste Backteig-Produkt im Test (12,40 Euro pro Kilogramm) besteht aus nur 49 Prozent Fischanteil und 51 Prozent Panade. Üblich ist ein Verhältnis von 65 Prozent Fisch zu 35 Prozent Panade, legt man die Leitsätze für Fisch- und Fischerzeugnisse zugrunde.

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Ein Testsieger und seine "gute" Alternative

Nur zwei Fischstäbchen-Produkte erhalten von Stiftung Warentest das Qualitätsurteil „Gut“:

  • Testsieger mit dem Qualitätsurteil 2,4 (Gut) sind die Fischstäbchen von Frosta (8,90 Euro pro Kilogramm)

  • gefolgt von den Fischstäbchen vom Bio-Anbieter Alnatura (16 Euro pro Kilogramm) mit dem Qualitätsurteil 2,5 (Gut)

Umwelttipp der Tester: Die Alnatura-Fischstäbchen sind zusammen mit dem getesteten Followfood-Produkt die teuersten im Test: Alnatura bezieht seinen Seelachs als einziger Anbieter mit Naturland-Siegel aus der Nordsee, bei dem der Bestand nicht gefährdet ist. Alle anderen Anbieter setzen bei ihren Fischstäbchen auf Alaska-Seelachs, dessen Bestand zumindest als nicht überfischt gilt.

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Fischstäbchen oft zu fett und zu salzig - vegane Alternativen auch nicht besser

Also nix für Kids? Tatsächlich hält Stiftung Warentest das beliebte Produkt nicht für die beste Wahl, was die Nährwerte betrifft. Fischstäbchen sind oft zu fett und salzig, sodass man bei der Portionierung ganz genau abwägen und abzählen sollte, wie viele Stäbchen auf den Teller kommen. Auch die veganen Ersatzprodukte können ernährungsphysiologisch nicht überzeugen, weisen entweder Schadstoffe wie Mosh (gesättigte Mineralölkohlenwasserstoffe) auf oder schmecken nicht immer nach Fisch.

Die gesamten Ergebnisse und Tipps zur Portionierung und Zubereitung gibt es auf test.de. (twe)

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