Anwohner wollen, dass "Isla de Valdecañas" bleben darf

Spanien: Luxus-Ferienanlage soll abgerissen werden - Anlage hätte nie gebaut werden dürfen

Seit 15 Jahren diskutiert Spanien über eine riesige Luxus-Ferienanlage mitten in einem Naturschutzgebiet - und die Frage, was wichtiger ist: Arbeitsplätze für die Region oder der Schutz der heimischen Vögel? Das oberste Gericht Spaniens hat entschieden: Die ganze Anlage muss weg. Die Anwohner des Gebiets sind entsetzt und hoffen darauf, dass das Urteil gekippt wird. Mehr dazu – in unserem Video.

Anlage hätte nie erbaut werden dürfen

Abrissklage
Luxus-Ferienanlage “La Isla de Valdecañas“ in Spanien,

Sie gilt als Urlaubsparadies: die riesige, luxuriöse Ferieninsel “La Isla de Valdecañas“ in Spanien, auch bekannt als „Marbella de Extremadura.“ 185 Villen, Restaurants, Luxushotel mit Golfplatz, Yachthafen und nahezu allem, was das Herz begehrt. So wundervoll sie aussieht und so viele Menschen sie erfreut – diese Anlage hätte nie erbaut werden dürfen, denn sie liegt in einem Naturschutzgebiet.

Umweltschützer: " Es gibt keine Vögel mehr auf der Insel"

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Umweltschützer beklagen, dass es in dem Gebiet einen einzigen Vogel mehr gebe

Umweltschützer kämpfen seit 15 Jahren dagegen und im Februar gibt ihnen das Oberste Gericht Spaniens Recht. Die Anlage soll abgerissen werden, und zwar komplett.

In dem Vogelschutzgebiet habe es Rotmilane, Adler, Kraniche und Reiher gegeben. „Sie sind alle verschwunden. Es gibt keine Vögel mehr auf der Insel", klagt Ángel García Calle, Sprecher der Organisation "Ecologistas en Acción".

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Bevölkerung hofft auf Erfolg von Verfassungsbeschwerde

Ángel Pedro Martínez, Bürgermeister des Dorfes Berrocalejo, sieht das anders: „Das Resort hat viele Arbeitsplätze geschaffen. Wenn sie abgerissen wird, würde die Grundschule im Dorf geschlossen, der Kindergarten, die Bevölkerung würde zurückgehen“, sagt er im Gespräch mit RTL-Reporter Burkhard Wennemar.

Martínez hofft auf einen Erfolg der Verfassungsbeschwerde, den die Regierung Extremaduras gegen den Abriss des Urlaubsparadieses eingelegt hat.

Bei Abriss Kosten in dreistelliger Millionenhöhe

Luxusressort
Das Luxusressort liegt in der Region Extremadura

Die 135 Hektar große Anlage war zwischen 2007 und 2011 mit Genehmigung der Behörden von Extremadura an einem Stausee in einem Naturschutzgebiet circa 175 Kilometer südwestlich von Madrid gebaut worden.

Nach Schätzungen würde nur der Abriss die finanziell ohnehin gebeutelte Region an der Grenze zu Portugal mindestens 34 Millionen Euro kosten. Hinzu kommen Entschädigungen im dreistelligen Millionenbereich an die Besitzer der 185 Villen. (bwe/uvo/dpa)