So lange wie er wohnt hier noch keiner!

Kater Mali wohnt seit 18 Jahren im Seniorenheim

Kater Mali wohnt seit 18 Jahren im Stadtteilhaus Huchting in Bremen.
Kater Mali wohnt seit 18 Jahren im Stadtteilhaus Huchting in Bremen.
Tanja Eckert (Bremer Heimstiftung, Stadtteilhaus Huchting)
von Stefanie Läufer

Dieser Kater ist bekannt wie ein bunter Hund!
Zumindest im Stadtteilhaus Huchting, ein Seniorenheim in Bremen, dass er sich vor 18 (!) Jahren als Zuhause ausgesucht hat. Doch wie ist er dort gelandet? Und wie lange wird es ihn wohl noch geben?
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Pflegeheim: "Er ist hier absolut verwurzelt"

Kater Mali wohnt seit 18 Jahren im Stadtteilhaus Huchting in Bremen.
Das Stadtteilhaus Huchting in Bremen ist das Revier von Kater Mali.
Tanja Eckert (Bremer Heimstiftung, Stadtteilhaus Huchting)

Mit seinem Fressverhalten und seinem orange-karamelligem Fell erinnert Mali ein bisschen an Garfield, aber: „Er kriegt keine Lasagne!“ sagt die Sozialdienstleitende Tanja Eckert lachend im Interview mit RTL Nord. „Mali ist ein unglaublich freundliches Tier, ein zurückhaltender, vorsichtiger Typ.“ Seine Kraul- und Kuscheleinheiten holt er sich gerne auch mal direkt bei Tanja Eckert. „Mali schläft eigentlich den Großteil des Tages an warmen Plätzen! Mal auf einer Bewohnercouch, mal auf der Fensterbank, mal auf einem Rollstuhl im Flur. Das wählt er frei Schnauze.“ Genau wie sein Futter: Er kriegt verschiedene Sorten Katzenfutter - immer im Wechsel. „Mali ist wählerisch! Er bekommt ganz viele Leckerlies von den Mitarbeitenden und sicher auch mal eine Scheibe Wurst vom Abendbrotstisch.“ Und wie jeder Kater, hat auch Mali einen siebten Sinn: „Wenn der Tierarztbesuch ansteht, ist er meistens wie vom Erdboden verschluckt!“

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Der Kater tut den demenzkranken Bewohnern gut

Mit seiner unaufdringlichen Art ist Mali ein Türöffner – gerade bei Menschen mit Demenz. Ihnen fällt es besonders schwer, Aufmerksamkeit zu halten. „Da hat man gleich ein Gesprächsthema: Wir fragen, wie der Kater heißt und welche Farbe sein Fell hat, damit die Bewohner ein bisschen aus sich raus kommen.“

Aber Mali hat durchaus typische Kater-Allüren: „Dass er in die Hochbeete macht, find ich total ätzend. Dann können wir die Petersilie nicht ernten! Im Sommer liegt er draußen gern im Hofgarten im Strandkorb. Und wir haben Schiebetüren, die nur mit Türöffner aufgehen, also sitzt Mali manchmal da und verkündet lautstark, dass er rein oder raus will!“ Manchmal bringen Mitarbeitende auch ihre Hunde mit. Die duldet Mali.

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Wo kommt Mali überhaupt her?

Einige Mitarbeitende sind schon genauso lange im Team, wie Mali. Er begrüßt eine Pflegekraft aus dem Nachtdienst sogar immer lautstart mit einem Miauen, weil sich die beiden schon ewig kennen.
Mali war ein Jahr alt, als ihn eine ehemalige Mitarbeiterin zur Arbeit mitgebracht hat, weil sie ihn selbst wegen einer allergischen Reaktion ihres Enkelkindes nicht behalten konnte. Seitdem streunert Mali gern durchs ganze Haus und ist überall willkommen, auch, wenn sein ursprüngliches Frauchen nicht mehr hier arbeitet.

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Einen Nachfolger von Mali wird es nicht geben

Mittlerweile ist Mali schon 18 Jahre alt – selbst also schon ein gut betagter Seniorkater. Im Durchschnitt werden Katzen ungefähr 15 Jahre, mit etwas Glück auch älter.
„Laut seiner Tierärztin ist Mali ganz schön fit für sein Alter“, sagt Tanja Eckert. „Er schwingt seine alten Knochen auch noch raus in den Garten. Früher hat er Vögel auf der Terasse hinterlassen, heute macht er das nicht mehr! Mali ist ruhiger geworden.“
Er hat auch altersbedingte Gebrechen: Seit einigen Jahren ist er blind auf dem linken Auge. Und wegen seiner Hüft-Arthrose kann er sich selbst nicht mehr ganz so gut putzen. „Dann sieht er manchmal aus, wie ein alter Wollpullover!“ Zwar kümmert sich das ganze Team um Mali – Tanja Eckert koordiniert das Ganze aber, damit er zum Beispiel nicht doppelt gefüttert wird. Jemand muss ihm Augentropfen geben, sein Katzenklo saubermachen, frisches Wasser hinstellen und mit der Katzenbürste striegeln. Die Kosten für Hausarzt, Futter und Co. trägt das Haus. „Wenn Mali mal nicht mehr ist, wird es keinen Nachfolger geben. Dafür ist Mali zu einzigartig! Er wird dann immer in Erinnerung bleiben.“ Hoffentlich lebt Mali noch lang und sorgt weiter für kuschlige Stunden im Altersheim!