Kate Cox hat nur noch eine Wahl

Texanisches Gericht verbietet Notabtreibung - obwohl das Leben der Mutter gefährdet ist

Kate Cox, a 31 year old woman from the Dallas-Fort Worth area who had asked a court for an order allowing her to get an abortion under the medical emergency exception to Texas' near-total ban and will leave the state to receive care while the state's highest court considers her case, poses in an undated photograph.   Courtesy of Kate Cox/Handout via REUTERS NO RESALES. NO ARCHIVES. THIS IMAGE HAS BEEN SUPPLIED BY A THIRD PARTY
Kate Cox ist schwanger - doch ihr ungeborenes Kind ist totkrank.
CLH/, via REUTERS, KATE COX

Dieses Urteil schockiert!
Kate Cox ist schwanger. Doch ihr ungeborenes Kind leidet an Trisomie 18 – eine schwere Erbkrankheit. Überlebenschancen hat es nicht. Die Schwangerschaft bedroht zudem Cox’ Gesundheit. Doch für Richter aus Texas ist das alles kein Grund, ihr eine Notabtreibung zu erlauben. Jetzt hat Cox nur noch eine Wahl.

RTL.de ist jetzt auch bei WhatsApp – HIER direkt ausprobieren!

Abtreibung: Cox klagte gegen das Verbot

Cox hatte gegen das Abtreibungsverbot geklagt und zunächst vor einem Gericht in Austin Recht bekommen. Dann ging der Fall vor das Oberste Gericht des Bundesstaates – und die erzkonservativen Richter entschieden, dass selbst in diesem Fall eine Abtreibung nicht legal ist.

Niemand bestreite, dass es sich um eine „extrem komplizierte“ Schwangerschaft handle, hieß es in dem Urteil. „Alle Eltern wären am Boden zerstört, wenn sie von der Diagnose Trisomie 18 bei ihrem ungeborenen Kind erführen“. Die behandelnde Ärztin habe dem Gericht aber nicht klar bewiesen, dass es sich um eine riskante Schwangerschaft handle, welche die Anforderungen für eine Ausnahme des weitgehenden Abtreibungsverbots in Texas erfülle.

Lese-Tipp: Frau überrascht Mann mit Schwangerschaft - nach 14 Jahren Unfruchtbarkeit

Jetzt muss Cox in einen anderen Bundesstaat der USA reisen, um dort die Schwangerschaft abbrechen zu lassen.

Woche vor Urteil sei „die Hölle“ gewesen

Die letzte Woche sei für Kate Cox „die Hölle“ gewesen, sagte Nancy Northup, Präsidentin des Center for Reproductive Rights. Sie sei mehrfach in der Notaufnahme gewesen und habe nun nicht länger mit der Ausreise warten können. „Das ist der Grund, warum Richter und Politiker nicht über die Gesundheitsversorgung von Schwangeren entscheiden sollten – sie sind keine Ärzte“, sagte Northup.

Lese-Tipp: Kurioses Schwangerschaftssymptom: Frau (24) färbt plötzlich ab! Kann mir das auch passieren?

Cox habe in ihren Augen Glück gehabt, dass sie den Bundesstaat habe verlassen können. Andere Frauen hätten diese Möglichkeit jedoch nicht, „und eine Situation wie diese könnte ein Todesurteil bedeuten“.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Im Video: Abtreibungsgegner bedrohen Schwangere

Ärzte helfen Frauen nicht - wegen unklarer Rechtslage

Der Oberste Gerichtshof der USA hat vor anderthalb Jahren das seit 1973 geltende Recht auf Abtreibung im Land gekippt. Nun liegt die Hoheit über die Gesetzgebung bei den Bundesstaaten – ein rechtlicher Flickenteppich ist entstanden. Im von den Republikanern regierten Bundesstaat Texas sind die Regelungen besonders strikt. Abtreibung ist in so gut wie allen Fällen verboten – außer, wenn das Leben der Mutter in Gefahr ist. Kritiker argumentieren jedoch, dass die Ausnahmen so vage formuliert seien, dass Ärztinnen und Ärzte aus Angst vor Klagen häufig dennoch keine Abtreibungen vornähmen.

In Deutschland sind Abtreibungen vor der 12. Schwangerschaftswoche straffrei. Allerdings gibt es auch hierzulande wenige Ärzte, die Schwangerschaftsabbrüche vornehmen. (dpa/eon)