Der ukrainische Präsident äußert sich eher zurückhaltend
Selenskyj zu angekündigtem Truppen-Rückzug: "Die Ukrainer sind kein naives Volk"
"Die Ukrainer sind kein naives Volk": Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj äußert sich zurückhaltend zur Ankündigung Russlands, die militärische Aktivität teilweise zu reduzieren.
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Können "nur auf ein konkretes Ergebnis vertrauen"
"Die Ukrainer haben bereits während dieser 34 Tage der Invasion und in den vergangenen acht Jahren des Krieges im Donbass gelernt, dass sie nur auf ein konkretes Ergebnis vertrauen können."
Das russische Verteidigungsministerium hat als vertrauensbildende Maßnahme angekündigt, die militärische Aktivität rund um Kiew und Tschernihiw drastisch zu verringern - allerdings nur dort und nicht an anderen Stellen in der Ukraine.“
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„Die Verteidigung der Ukraine ist unsere Aufgabe Nummer eins"
Ungeachtet dieser leichten Fortschritte bei den Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs sieht der ukrainische Präsident die fortgesetzte Verteidigung seines Landes als vorrangig. „Diese Signale übertönen aber nicht die Explosionen russischer Geschosse“, sagte Selenskyj. „Die Verteidigung der Ukraine ist unsere Aufgabe Nummer eins, alles andere wird davon abgeleitet“, betonte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.
Nur auf dieser Grundlage könne mit Russland weiter verhandelt werden. „Der Feind befindet sich weiterhin auf unserem Gebiet“, sagte Selenskyj. Realität sei, dass die ukrainischen Städte weiter belagert und beschossen würden. Daher seien die ukrainischen Streitkräfte „die einzige Garantie für unser Überleben“. Dies sei eine „funktionierende Garantie“.
Britischer Geheimdienst rechnet mit heftigem Beschuss und Neuaufstellung der russischen Armee
Russland wird nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes mit heftigem Artilleriebeschuss und Raketen auf Bodenverluste in der Ukraine reagieren. Russische Einheiten, die schwere Verluste erlitten hätten, seien nach Belarus und Russland zurückgekehrt, um sich neu zu organisieren und ausstatten zu lassen, teilt das Verteidigungsministerium mit.
"Das erhöht den Druck auf Russlands ohnehin angeschlagene Logistik und zeigt die Schwierigkeiten, die Russland bei der Neuorganisation seiner Einheiten in Kampfgebieten in der Ukraine hat."
RTL-Korrespondenten: So ist die Ankündigung Russlands zu bewerten
In den USA bewertet man die Ankündigung Russlands eher als Umverlegung und nicht als Abzug. Biden erwarte eher eine neue Großoffensive im Osten, so unser US-Korrespondent Peter Kleim.
In Russland hingehen hört unser Moskau-Korrespondent Rainer Munz, dass Russland offenbar zu einem Kompromiss sei, was aber nach seiner Einschätzung mit der Schwäche der Armee zu tun habe. Die Einschätzung der beiden, sehen Sie im Video. (dpa/reuters/eku)
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