Bakterien färben Gipsbruchweiher See leuchtet plötzlich lila: Naturspektakel lockt Schaulustige
Es ist ein ganz besonderes Naturschauspiel.
Ein in Lilatönen gefärbter See im Ostallgäu lockt derzeit Schaulustige an. Bakterien verleihen dem sogenannten Gipsbruchweiher bei Füssen (Bayern) die ungewöhnliche Färbung.

Wasser des Gipsbruchweihers lila gefärbt
Das Spektakel ist meist nur im Abstand mehrerer Jahre zu sehen, zuletzt war der Weiher 2020 durch Purpurbakterien verfärbt. Voraussetzung für das Auftreten der Bakterien sei, dass wenig Sauerstoff und Schwefel im Wasser sei, erklärte der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes in Kempten, Karl Schindele.
Die Bakterien befänden sich normalerweise weiter unten in den Gewässern, da sieht man sie nicht. Unter bestimmten Bedingungen kämen sie an die Oberfläche, erklärte Schindele. Temperatur, Wind und Lichteinfall würden die Verfärbung beeinflussen. Insofern sei auch nicht vorhersehbar, wie lange das Naturschauspiel zu sehen ist.
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See in Bayern stinkt nach Schwefel
Zahlreiche Menschen hatten sich in den vergangenen Tagen bereits auf den Weg zu dem See gemacht. Eine Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier sieht Schindele nicht: Im Gegensatz zu Blaualgen, die auch immer wieder in Seen entstehen, bildeten die Purpurbakterien keine Gifte, sagte er. Derzeit würde wohl auch niemand in den Weiher zum Baden gehen, da keine Saison sei und das Wasser nach Schwefel stinke.
Der Experte geht auch nicht davon aus, dass Hunde, die gerne aus Gewässern trinken, krank werden können: Auch die Tiere mögen das übel riechende Wasser nicht. (dpa/bst)