Bakterien färben Gipsbruchweiher See leuchtet plötzlich lila: Naturspektakel lockt Schaulustige

Es ist ein ganz besonderes Naturschauspiel.
Ein in Lilatönen gefärbter See im Ostallgäu lockt derzeit Schaulustige an. Bakterien verleihen dem sogenannten Gipsbruchweiher bei Füssen (Bayern) die ungewöhnliche Färbung.

A drone picture shows people walking around the purple-coloured water of the Gipsbruchweiher lake, a rare natural spectacle caused by so-called purple bacteria, near Fuessen, Germany, April 3, 2024.     REUTERS/Anja Guder
Der sogenannte Gipsbruchweiher bei Füssen ist lila gefärbt
joh, REUTERS, Anja Guder

Wasser des Gipsbruchweihers lila gefärbt

Das Spektakel ist meist nur im Abstand mehrerer Jahre zu sehen, zuletzt war der Weiher 2020 durch Purpurbakterien verfärbt. Voraussetzung für das Auftreten der Bakterien sei, dass wenig Sauerstoff und Schwefel im Wasser sei, erklärte der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes in Kempten, Karl Schindele.

Die Bakterien befänden sich normalerweise weiter unten in den Gewässern, da sieht man sie nicht. Unter bestimmten Bedingungen kämen sie an die Oberfläche, erklärte Schindele. Temperatur, Wind und Lichteinfall würden die Verfärbung beeinflussen. Insofern sei auch nicht vorhersehbar, wie lange das Naturschauspiel zu sehen ist.

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See in Bayern stinkt nach Schwefel

Zahlreiche Menschen hatten sich in den vergangenen Tagen bereits auf den Weg zu dem See gemacht. Eine Gesundheitsgefährdung für Mensch und Tier sieht Schindele nicht: Im Gegensatz zu Blaualgen, die auch immer wieder in Seen entstehen, bildeten die Purpurbakterien keine Gifte, sagte er. Derzeit würde wohl auch niemand in den Weiher zum Baden gehen, da keine Saison sei und das Wasser nach Schwefel stinke.

Der Experte geht auch nicht davon aus, dass Hunde, die gerne aus Gewässern trinken, krank werden können: Auch die Tiere mögen das übel riechende Wasser nicht. (dpa/bst)