Schuss-Drama in Vieritz (Brandenburg)

„Er drohte, alles in die Luft zu sprengen“

Es sind Momente der blanken Angst...
Rund 34 Stunden verbarrikadiert sich ein Mann in seinem Haus in Vieritz (Brandenburg), ist schwer bewaffnet. Während Polizei und SEK im Großseinsatz sind, wissen Anwohner nicht, ob sie sicher sind. Eine Nachbarin berichtet nun, wie sie die schreckliche Situation erlebte. Die dramatischen Schilderungen sehen Sie oben im Video.
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Drama in Vieritz! Jetzt spricht eine Nachbarin

12.11.2023, Brandenburg, Vieritz: Mitarbeiter der Spurensicherung ermitteln am Tatort. Nach dem Tod eines bewaffneten Mannes bei einem Großeinsatz in der Gemeinde Milower Land in Brandenburg hat die Polizei auf dem Gelände zahlreiche gefährliche Gegenstände gefunden. Foto: Cevin Dettlaff/TNN/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das Haus des Schützen von Vieritz wird vorerst weiter weiträumig für die Ermittlungen gesperrt bleiben.
htf, dpa, Cevin Dettlaff

In der Nacht zu Sonntag ist alles vorbei. Polizei-Beamte finden eine Leiche im Dachgeschoss des Hauses, indem sich der Mann verschanzt hatte. Er ist tot. Zuvor hatte der spätere Schütze einem Mitarbeiter des Jugendamts den Zutritt zu seinem Haus verwehrt – daraus entsteht ein Großeinsatz, Schüsse fallen, Ausnahmezustand!

„Man hat einfach nur Angst – da ich nur 20 Meter entfernt von ihm wohne und er auch gedroht hatte, alles in die Luft zu sprengen“, sagt Nachbarin Nicole Hentschel. „Man hat die Schusswechsel gehört, die Motorengeräusche der Polizeifahrzeuge.“ Wie sich die brisante Lage wenige Meter neben ihrem Haus entwickelt, weiß Hentschel zunächst nicht: „Freunde haben gefragt, ob es mir gut geht. Man hat sich ein wenig von der Polizei alleingelassen gefühlt.“ Das Haus habe sie nicht verlassen dürfen, auch ihre Hunde hätten drinnen bleiben müssen.

Nachbarin: Nichts deutete auf diese Tat hin

Den verschanzten Schützen habe sie von Gassi-Runden im Dorf gekannt. „Wir haben uns immer freundlich gegrüßt, sind ins Gespräch gekommen. Ich wäre nie auf die Vermutung gekommen, dass es mal so endet“, sagt Hentschel. „Er war sehr unauffällig, immer freundlich. Ich kann nichts Negatives über ihn sagen.“

Lese-Tipp: Nach Großeinsatz in Vieritz: Todesursache des Täters unklar

Seit Sonntagfrüh kann die Frau aufatmen. Dennoch bleiben viele Fragen offen. Wie genau stirbt der Schütze? Darüber soll eine Obduktion Aufschluss geben, das Ergebnis steht noch aus. Auch sind die Hintergründe zu den gefundenen Waffen unklar - laut Medienberichten soll der Mann der Reichsbürger-Szene angehört haben.

Für die Spurensicherung und weitere Ermittlungen bleibt der Tatort vorerst weiträumig abgesperrt. Der Trubel rund 20 Meter neben ihrem Haus ist für Nicole Hentschel also noch nicht vorüber. (jak)