Mit diesen Tricks programmieren Sie Ihren Darm auf schlank!
Wenn's mit der Diät nicht klappt: Wie Sie Ihre Darmflora in den Griff kriegen
von Nora Rieder
Unser Gewicht hängt nicht nur davon ab, was wir essen oder wie viel wir uns bewegen. Maßgeblichen Einfluss darauf hat auch unsere Darmflora. Denn je nachdem, wie das Mikrobiom zusammengesetzt ist, wird unsere Nahrung besser oder schlechter verwertet. Wir erklären, mit welch einfachen Tricks Sie die Bakterienbesiedlung im Darm positiv beeinflussen.
Die Darmflora variiert von Mensch zu Mensch
Wer abnehmen möchte, muss mehr Kalorien verbrennen, als er aufnimmt. So weit die Theorie. Doch vermutlich kennen die meisten mindestens eine Person, die essen kann, was sie will und partout nicht zunimmt. Auf der anderen Seite stehen die Menschen, die ein Stück Kuchen nur ansehen müssen, um gefühlt ein Pfund mehr auf den Rippen zu haben. Wie kann das sein?
Fakt ist: Auch die Darmflora beeinflusst unser Gewicht. Und die Zusammensetzung variiert von Mensch zu Mensch. Kein Wunder bei etwa 100 Billionen Mikroben wie Bakterien, Viren und Pilzen, die unseren Darm besiedeln. So enthält schon ein Gramm Darminhalt mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt.
Dabei sorgen die Darmbakterien nicht nur für ein funktionierendes Immunsystem. Die im Darm vorherrschenden Bakterien entscheiden auch darüber, wie gut wir die aufgenommene Nahrung verwerten und wie viel Energie wir aus ihr gewinnen.
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Je höher der Anteil an Firmicutes, desto höher das Körpergewicht
Im menschlichen Darm dominieren dabei mit über 90 Prozent die beiden Bakterienstämme Firmicutes und Bacteroidetes. Dabei gilt: Je höher der Anteil an Firmicutes, desto höher auch das Körpergewicht.
Das liegt daran, dass die Bakterien vom Stamm der Firmicutes aus der aufgenommenen Nahrung mehr Kalorien herauslösen können. Sie sind in der Lage, auch aus weitgehend unverdaulichen Lebensmittelbestandteilen wie Ballaststoffen Energie zu gewinnen. Das erklärt, warum Menschen mit einem hohen Anteil an Firmicutes im Darm bis zu zehn Prozent mehr Kalorien aus der Nahrung resorbieren als diejenigen, bei denen die Bacteroidetes dominieren. Das entspricht in etwa 200-250 Kilokalorien pro Tag zusätzlich. Und das kann langfristig zu einer Gewichtszunahme von bis zu zehn Kilogramm pro Jahr führen.
Was für unsere Vorfahren angesichts des stark begrenzten Nahrungsangebotes von Vorteil war, begünstigt heute in Zeiten des Überflusses in den westlichen Ländern folglich Übergewicht.
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Über unsere Ernährung und den Lebensstil können wir unser Mikrobiom beeinflussen - im Schlechten wie im Guten
Im Gegensatz dazu besitzen schlanke und normalgewichtige Menschen mehr Bakterien vom Stamm der Bacteroidetes. Sie verwerten die Nahrung schlechter und sind darüber hinaus in der Lage, nicht benötigten Zucker ungenutzt über den Darm auszuscheiden, anstatt ihn in Fett umzuwandeln und für schlechte Zeiten zu speichern.
Somit hat die Zusammensetzung unserer Darmflora maßgeblichen Einfluss darauf, wie viele Kalorien wir aus der zugeführten Nahrung aufnehmen. Die gute Nachricht: Wir haben über unsere Ernährung und den Lebensstil selbst großen Einfluss darauf, welche Bakterienstämme in unserem Darm überwiegen. Das ist Herausforderung und Chance zugleich.
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Ein hoher Konsum von Zucker und Alkohol wirkt sich negativ auf die Darmflora aus
Negativ wirken sich beispielsweise ein hoher Zuckerkonsum, reichlich Alkohol oder auch die Einnahme von Antibiotika auf die Darmflora aus. Sie minimieren die Artenvielfalt im Darm und stören das ideale Bakteriengleichgewicht. Das äußert sich darin, dass die Betroffenen zunehmen, obwohl sie nicht mehr Kalorien zu sich nehmen als zuvor.
Im Gegensatz dazu wirkt sich eine Ernährung mit vielen frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten positiv auf die Darmflora aus. Denn die darin enthaltenen Ballaststoffe dienen den nützlichen Darmbakterien als Energielieferanten.
Auch der regelmäßige Verzehr von Probiotika wirkt sich positiv auf unser Mikrobiom aus: Dazu zählen fermentierte Lebensmittel wie frisches Sauerkraut, Natur-Joghurt, Kefir oder Kombucha. Darüber hinaus sind die „guten“ Darmbakterien ganz heiß auf kalte Kartoffeln. Denn diese enthalten – wie kalter Reis oder kalte Nudeln auch – resistente Stärke. Und die dient den schlankmachenden Bakterien als Nahrung. Positiver Nebeneffekt: Die abgekühlten und dann wieder aufgewärmten Kartoffeln enthalten auch weniger Kalorien als Kartoffeln, die wir direkt nach dem Kochen essen.
Wenn Sie dann noch auf ausreichenden Schlaf achten und Stress mit Sport, Bewegung oder Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen vorbeugen oder abbauen, steht der Gewichtsabnahme nichts mehr im Wege.
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