Zwei Wochen nach tödlichem Flammen-InfernoFeuerwehr in Sankt Augustin nimmt Abschied von toten Kameraden: "Wir werden euch sehr sehr vermissen"
Sie geben ihr Leben, um andere zu schützen.
Vor zwei Wochen sterben zwei Feuerwehrleute bei einem Brand in Sankt Augustin (NRW). Am Freitag nehmen ihre Kameraden in einer bewegenden Trauerfeier Abschied von Magda (37) und Michael (36).

Über 2.000 Rettungskräfte erweisen toten Feuerwehrleuten die letzte Ehre
„Die beiden haben professionell ordentlich gearbeitet. Und das getan, was ein Feuerwehrmann und eine Feuerwehrfrau tut: helfen, löschen, aufpassen“, sagt Herbert Reul auf einem Klostergelände im Rhein-Sieg-Kreis (NRW). Der Innenminister des Bundeslandes zeigt mit seiner Anwesenheit bei der Trauerfeier am Freitag, wie sehr der Einsatz-Tod der beiden Feuerwehrleute die Öffentlichkeit bewegt. Mehr als 2.000 Menschen nehmen bei der Veranstaltung Abschied von Magda und Michael. Neben Kameraden der Feuerwehr zeigen auch andere Einsatzkräfte Präsenz: Polizei, Notfallseelsorger, Sanitäter. Sie alle zollen den Flammen-Opfern ihren Respekt.
Auch Max Leitterstorf ist unter ihnen. Der Bürgermeister der Geimeinde Sankt Augustin ehrt die toten Ehrenamtler mit bewegenden Worten. „Wir ziehen Kraft aus der Gemeinschaft der Blautlichtfamilie. Bei aller Trauer. Wir halten die schönen Erinnerungen an die beiden in Ehren.“

Spendenaktion für tote Feuerwehrleute von St. Augustin
Herbert Maur, Leiter der Freiwilligen Feuerwehr St. Augustin, sagt bereits kurz nach dem verhängisvollen Einsatz am 18. Juni in einem Motorrad-Geschäft: „Das ist, als wenn man einen Angehörigen verliert. Das ist wie eine Familie, wo einem Kinder rausgerissen werden.“ Worte, die deutlich machen, wie sehr die eingeschworene Gemeinde von dem Schicksalsschlag ihrer Kollegen geschockt ist. Auf der Gedenkfeier am Freitag sagt er: „Wir werden euch sehr, sehr vermissen."
Warum das Feuer in dem Laden ausbricht, ist weiterhin unklar. Eine Verpuffung überrascht wohl die Feuerwehrleute, als sie sich gerade im Gebäude aufhalten. Mehrere Stunden gelten sie als vermisst, bis Kameraden bei den Lösch- und Bergungsarbeiten ihre Leichen entdecken. Besonders tragisch: Der 36-jährige Michael hinterlässt nicht nur seine Frau und zwei Kinder, sondern auch ein ungeborenes Baby. Es wird seinen Vater nie kennenlernen. Eine Spendenaktion der Stadt sammelt Geld, um das Leid der Hinterbliebenen zumindest ein wenig zu lindern. Magda und Michael bringt das zwar nicht zurück. Doch ihre Kameraden werden sie nie vergessen. (jak)
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