LKW sind die größte Gefahr

Achtung Tiefflug - Warnschilder sollen Kollisionen mit Störchen verhindern

ARCHIV - 02.04.2024, Niedersachsen, Sandstedt: ·Achtung! Störche im Tiefflug· steht auf einem Schild am Ortseingang von Sandstedt im Landkreis Cuxhaven. (zu dpa: «Warnschilder vor tieffliegenden Störchen») Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Störche im Tiefflug - Dieses Schild soll Storchenleben retten.
dpa, Sina Schuldt
von David Meyer-Wilmes und Laurenz Lerche

Vorsicht Tiefflug!
In dem kleinen niedersächsischen Dorf Sandstedt fühlen sich die Störche so richtig wohl. Zehn Nester gibt es mittlerweile. Um verheerende Unfälle vor allem mit LKW zu verhindern, haben sich die Bewohner für ein einzigartiges Storch-Hinweisschild stark gemacht.

Spezielle Flugkurve ist Grund für Unfälle

ARCHIV - 02.04.2024, Niedersachsen, Sandstedt: Ein Storch steht auf seinem Nest in Sandstedt im Landkreis Cuxhaven. (zu dpa: «Warnschilder vor tieffliegenden Störchen») Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Über den Dächern von Sandstedt leben die Störche
dpa, Sina Schuldt

Als Sabine Franke die Leiche eines Storches am Straßenrand findet, weiß sie, dass sie etwas tun muss. „Wenn man so ein großes Tier vor sich liegen hat (...). Das ist erschreckend und hat mich auch traurig gemacht“, erzählt sie im Gespräch mit RTL.

Das Problem: Um in ihr Nest zu gelangen, benutzen die Vögel eine gefährliche Flugtechnik, erklärt Ortsvorsteher Falko Wahls-Seedorf. Zuerst fliegen sie ihr Nest von oben an. Kurz davor gehen sie aber in den Sinkflug, um danach wieder langsam hochzugleiten und sanft im Nest zu landen. Dabei sind sie zwischenzeitlich nur wenige Meter überm Boden. Dies kann vor allem bei Nestern in Straßennähe zu Kollisionen mit LKW führen.

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Im Video: Storchenbabys ohne Eltern nach Blitzeinschlag in Nest

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Warnschilder kommen gut an

Die Idee von Sabine Franke: Ein Warnschild muss her! Doch die Gemeinde sträubt sich zuerst und verweist auf die Zuständigkeit des Landkreises, denn es handelt sich um eine Kreisstraße. Dieser gibt grünes Licht und die Gemeinde lenkt doch ein, indem sie die kompletten Aufstellungskosten bezahlt. Für die drei Warnschilder im Wert von insgesamt 300 Euro muss die Storchenliebhaberin aber selbst aufkommen. Dank eines Spendenaufrufs in den sozialen Medien bekommt sie jedoch alles zurück. Denn klar ist, die Störche gehören einfach zu Sandstedt dazu und das schon seit 15 Jahren. "Die fühlen sich schon wohl. Wir haben hier in der Marsch ein hohes Futterangebot“, erklärt Falko Wahls-Seedorf im Interview mit RTL.

Auch der Bürgermeister teilt uns schriftlich mit, dass die Störche die Ortschaft aufwerten und das Naherholungsangebot unterstützen würden. Daher also die Vorliebe der Sandstedter für die nesttreuen Bewohner.