"Sie haben den Krieg begonnen. Wir haben alles getan, um ihn zu stoppen."

Putins Rede an die Nation: Der Westen hat den Krieg begonnen!

Kreml-Chef Wladimir Putin hält die Rede an die Nation.
Kreml-Chef Wladimir Putin hält die Rede an die Nation.
APTN

Der russische Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen vor, den Krieg in der Ukraine begonnen zu haben. Die USA seien einseitig aus Verträgen ausgestiegen, sagt Putin in seiner Rede zur Lage der Nation vor beiden Kammern des Parlamentes kurz vor dem Jahrestag der russischen Invasion der Ukraine.

Putin hat außerdem die Aussetzung des letzten großen atomaren Abrüstungsvertrages mit den USA angekündigt. Es handele sich nicht um einen Ausstieg, sondern um eine Aussetzung des „New Start“-Vertrags, sagte der Kremlchef in Moskau.

Moskau-Korrespondent Rainer Munz ordnet ein: "Die Rede war weniger aggressiv"

"Die Rede war weniger aggressiv" Rainer Munz in Moskau
04:00 min
Rainer Munz in Moskau
"Die Rede war weniger aggressiv"

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Putin: "Der Westen hat den Geist aus der Flasche gelassen"

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Putin sieht die Existenz Russlands bedroht, versichert in seiner Rede aber gleichzeitig: "Es ist unmöglich, unser Land auf dem Schlachtfeld zu besiegen."
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Russland habe sich bemüht, das Problem im Donbass friedlich zu lösen. Aber der Westen habe ein anderes Szenario vorbereitet. "Sie haben den Krieg begonnen. Wir haben alles getan, um ihn zu stoppen."

Schon vor Beginn des von Putin so bezeichneten „militärischen Sondereinsatzes“ in der Ukraine habe die Regierung in Kiew mit dem Westen über Waffenlieferungen gesprochen. Der Westen habe in zynischer Weise die eigene Bevölkerung betrogen. "Wir haben alles getan, um dieses Problem friedlich zu lösen und einen friedlichen Weg aus diesem schwierigen Konflikt auszuhandeln, aber hinter unserem Rücken wurde ein ganz anderes Szenario vorbereitet", sagt Putin mit Blick auf den Donbass. Putin sieht die Existenz Russlands bedroht, versichert in seiner Rede aber gleichzeitig: "Es ist unmöglich, unser Land auf dem Schlachtfeld zu besiegen." Er zeigt sich überzeugt, dass die Mehrheit der russischen Bevölkerung das Vorgehen der Regierung bei der Verteidigung des Donbass unterstütze. "Ich möchte den russischen Menschen für die Entschlossenheit und den Mut danken."

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Er wirft dem Westen vor, nach "grenzenloser Macht" zu streben. "Die Geldflüsse aus dem Westen in den Krieg nehmen nicht ab." Für den Westen stünden Billionen Dollar auf dem Spiel. Die westlichen Länder hätten schon vor langer Zeit damit begonnen, die Ukraine zu einer Art "Anti-Russland" zu machen. "Der Westen hat den Geist aus der Flasche gelassen", sagt Putin. "Die Verantwortung für die Eskalation in der Ukraine liegt bei den westlichen Eliten."

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Jahrestag des Angriffs Russland auf die Ukraine jährt sich am Freitag

An diesem Freitag, dem 24. Februar, wird es ein Jahr her sein, dass der Präsident die Invasion in die Ukraine angeordnet hat. Putins jüngster Auftritt ist seine bislang 18. Rede zur Lage der Nation. Die vorherige ist bereits knapp zwei Jahre her und fand im April 2021 statt. Im vergangenen Jahr gab es keine; der Kremlchef hatte dies mit einer sehr hohen „Dynamik der Ereignisse“ erklärt. (dpa/reuters/eku)

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