Achtung, Lebensgefahr!

Radioaktiver Zylinder in Thailand spurlos verschwunden

Auf gelben Tonnen ist das Radioaktiv-Zeichen aufgesprüht
Am Dienstag warnte die thailändische Behörde vor Gefahren für die Gesundheit bei direktem Kontakt mit der Substanz in dem Zylinder. (Symbolbild)
deutsche presse agentur

In Thailand ist ein Zylinder mit dem hochradioaktivem Inhalt Cäsium-137 aus einem Kraftwerk im Osten des Landes verschwunden. Jetzt warnen die Behörden: Wer den Behälter öffne, riskiere schwere Krankheiten. Das berichten verschiedene Medien unter Berufung auf die thailändischen Behörden.

Radioaktiver Zylinder ist womöglich aus 18 Metern Höhe heruntergefallen

Nach übereinstimmenden Medienberichten ist schon wieder ein hochradioaktiver Behälter wie vom Erdboden verschluckt – nur diesmal nicht in Australien, sondern in Thailand. Der 25 Kilogramm schwere und 30 Zentimeter lange Stahlzylinder enthält eine deutlich größere Menge des radioaktiven Stoffes Cäsium-137.

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Bei einer Routinekontrolle in dem thailändischen Kohlekraftwerk in der Provinz Prachin Buri, östlich von Bangkok, war das Personal am 10. März auf den fehlenden Zylinder aufmerksam geworden, so der thailändische Fernsehsender Thai PBS World. Dieser war Teil eines Geräts, zur Messung des Dampfdrucks im Kraftwerk. Der staatliche Energieversorger geht aktuell davon aus, dass der radioaktive Stahlbehälter von einer Wandbefestigung in 18 Metern Höhe heruntergefallen ist. Anhand von Strahlenmessungen sei anzunehmen, dass der Zylinder sich nicht mehr auf dem Gelände der Anlage befinde. Die Suche nach dem Stahlbehälter blieb bisher erfolglos.

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Staat bittet um Hilfe bei der Suche, warnt aber vor direktem Kontakt

Jetzt wenden sich die thailändischen Behörden an die Bevölkerung: „Wir bitten die Leute in der Gegend, uns bei der Suche zu helfen“, sagt Narong Nakornjinda, Chef der Provinzregierung von Prachin Buri der Nachrichtenagentur AFP. Gleichzeitig mahnt der Politiker aber zur Vorsicht: „Das radioaktive Material befand sich in einem verschlossenen und geschützten Zustand. Wenn aber jemand den Behälter öffnet und sich dadurch der Substanz aussetzt, könnte das zu Ausschlägen und Verbrennungen führen“.

Und damit nicht genug: „Bei direktem Kontakt mit der Substanz besteht ein hohes Risiko für Krebs und andere schwere Krankheiten“, wird Permsuk Sutchaphiwat, Chef der für Atomforschung zuständigen Regierungsbehörde von RTL Luxemburg zitiert. Er bittet darum, den Zylinder auf gar keinen Fall zu beschädigen oder aufzubrechen.

Die thailändische Behörde kündigte nun an, mit Aufnahmen aus Überwachungskameras der Frage nachzugehen, wer den Stahlzylinder aus dem Kraftwerk entwendet haben könnte.

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