Russischer Präsident isoliert sich immer weiter

"Säuberung" - Putin lässt Top-General verhaften

HANDOUT - 18.03.2022, Russland, Moskau: Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik durch AP veröffentlichte Poolbild zeigt Wladimir Putin, Präsident von Russland, der die Teilnehmer des Konzerts zum achten Jahrestag des Referendums über den Status der Krim und Sewastopols und deren Wiedervereinigung mit Russland begrüßt. Foto: Ramil Sitdikov/Pool Sputnik/AP/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit der aktuellen Berichterstattung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Ukraine-Konflikt - Russlands Präsident Putin lässt Top-General verhaften.
AZ rac, dpa, Ramil Sitdikov

Der Angriffskrieg in der Ukraine läuft nicht so, wie es sich der russische Präsident vorstellt. Putin soll höchst unzufrieden mit dem stockenden Vormarsch der russischen Truppen sein. Mehrere Generäle sollen in der Ukraine bereits getötet worden sein – jetzt lässt Putin Medienberichten zufolge einen weiteren Top-General festnehmen. Der Kreml spricht von Säuberungen – Putin isoliert sich selbst immer weiter.
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Putin ist frustriert

Putin habe den General Roman Gawrilow verhaften lassen, berichtet der britische „Telegraph“ unter Berufung auf einen Minister. Ein russischer TV-Sender spricht davon, dass der General gefeuert worden sei.

Gawrilow ist den Angaben zufolge Vizechef der Nationalgarde, die bei ihrem Einmarsch in die Ukraine deutliche Verluste hinnehmen musste. Auch sonst läuft der Krieg nicht nach Putins Vorstellungen: Die Truppen kommen nicht so schnell voran wie erwartet, außerdem machen Nachschubprobleme den Soldaten zu schaffen. Das Pentagon beobachtet sogar, dass die Moral russischer Soldaten schwinde.

Putin isoliert sich immer weiter

Mit dem heftigen Widerstand der Ukrainer hatte Putin offenbar nicht gerechnet. Schon vor einer Woche soll Putin acht andere Generäle entlassen haben, weil sie „ihre Aufgabe“ nicht erfüllt hätten. Außerdem soll Putin Verantwortliche seines Geheimdiensts FSB scharf angegriffen und sogar unter Hausarrest gestellt haben. Sie sollen vor dem Krieg Informationen für Putin gefälscht haben. Hatten sie sich nicht getraut, Putin mit der Wahrheit zu konfrontieren? Der mächtigste Mann im Kreml isoliert sich immer weiter und scheint für Beratungen von außen kaum noch zugänglich zu sein.

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Das US-Magazin „Inside Edition“ spricht sogar davon, dass Putin aus Angst vor einem Gift-Anschlag Vorkoster habe und rund 1.000 Mitarbeiter austauschen ließ – Sekretäre, Köche und andere Mitarbeiter.

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Kreml spricht von "Gesindel, Verrätern, Säuberungen"

Am Mittwoch hatte Putin eine verstörende Rede gehalten und konnte seine Wut dabei kaum verbergen: „Jedes Volk, das russische Volk ganz besonders, wird immer in der Lage sein, das Gesindel und die Verräter zu erkennen und sie auszuspucken, wie man eine Fliege ausspuckt, die einem in den Mund geflogen ist“, so Putin.

Auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wurde deutlich: Der Militäreinsatz ermögliche die „Säuberung“ Russlands von „Verrätern“: „In solchen Situationen erweisen sich viele Menschen als Verräter und gehen von selbst aus unserem Leben.“ (rcl)

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