„Ich wollte nur, dass sie ein bisschen schläft“

Servierte Enkelin ihrer Oma vergifteten Kakao und Milchshake wegen des Erbes?

von Antonia Schütter und Sina Schlink

Kaum vorstellbar wie es sich anfühlen muss, wenn die eigene Enkelin einem so etwas antut!
Gleich zweimal soll eine 31-Jährige versucht haben, ihre 79-jährige Oma zu vergiften. Dabei ging es ihr offenbar ums Geld. Jetzt steht sie vor dem Essener Landgericht. Wie es der Oma jetzt geht und was sie sich nun wünscht – im Video!
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Die Angeklagte soll selbst den Krankenwagen gerufen haben

Welche Oma würde schon misstrauisch werden, wenn ihre Enkelin ihr einen Kakao zubereitet. Doch mit dem warmen Getränk kommt für die 79-Jährige das kalte Grauen. Ihre eigene Enkelin Anna L. soll ihr im März 2023 laut Anklage eine hohe Dosis Beruhigungsmittel in den Kakao gemischt haben. Die Oma wird daraufhin schläfrig, verliert die Orientierung. Diesen Zustand soll die Angeklagte genutzt haben, um ihr ihre Wohnungs- und Tresorschlüssel zu klauen. Erst als die 71-Jährige sie darum bittet, soll ihre Enkelin einen Krankenwagen gerufen und ihre Oma anschließend mit Hilfe der Schlüssel bestohlen haben als diese dort behandelt wird. 2.500 Euro und Schmuck waren danach weg. Und: Die 31-Jährige soll noch ein weiteres Mal versucht haben, ihre Oma zu vergiften.

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Beim zweiten Mal geht es der Angeklagten wohl ums Erbe

Rund vier Monate später soll Anna L. ihrer Oma erneut ein mit Beruhigungsmitteln vergiftetes Getränk gegeben haben. Dieses Mal einen Milchshake. Die Dosis ist tödlich. So soll die Angeklagte versucht haben, an das Erbe von 300.000 Euro zu kommen. Nachdem die 79-Jährige den Shake getrunken hat, soll ihre Enkelin sie allein gelassen haben. Nur durch Glück wird die bewusstlose Oma von einem Mitarbeiter eines häuslichen Pflegedienstes gefunden. Sie schwebt in Lebensgefahr, schafft es aber. Die 79-Jährige überlebt.

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Unfassbar: Ihre Enkelin versucht sich beim Prozessauftakt am Montag (8. Januar) sogar noch für ihre mutmaßlichen Taten zu rechtfertigen. „Ich wollte nur, dass sie ein bisschen schläft“, sagt sie. Sie gesteht die zweite Tat sagt aber auch, dass sie keine Tötungsabsichten gehabt habe. Verantworten muss sich die 31-Jährige vor Gericht wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung. Der Prozess wird fortgesetzt.