Proteste im Irak - nach dem Tod von Tiba Ali

Sie verstieß gegen die Familienwerte: Youtuberin von eigenem Vater getötet

Proteste in Iraks Hauptstadt Bagdad: Die Demonstranten fordern eine Strafe für den Mörder von Tiba Ali. Die Youtuberin war vergangene Woche von ihrem eigenen Vater getötet worden. Offenbar war er mit der Lebensweise der 22-Jährigen nicht einverstanden. Sie lebte seit 2017 allein in der Türkei. Offenbar war sie zuvor von ihrem Bruder sexuell belästigt worden, wie die Menschenrechtsorganisation IOHR berichtet.
Jetzt war Ali trotz der Drohungen in den Irak zu ihrer Familie gereist. Die Polizei habe versucht, zwischen der jungen Frau und ihren Verwandten zu vermitteln, um "den Familienstreit endgültig beizulegen", so ein Sprecher des Innenministeriums auf Twitter.
Am nächsten Tag war Tiba Ali tot. Ihr Vater hat die Tat gestanden.

Kein Gesetz gegen häusliche Gewalt im Irak

Bislang gibt es im Irak kein Gesetz, das häusliche Gewalt unter Strafe stellt.

Ein Entwurf wurde erstmals 2014 ins Parlament eingebracht. Aber der Fortschritt ist ins Stocken geraten: Die Gesetzgeber glauben, dass es das soziale Gefüge des Irak untergraben würde.