Radikale Äußerungen in Straßburg
Pfarrer bekommt Morddrohungen – wegen Poledance in der Kirche
Mit Briefen drohen die anonymen Absender dem evangelischen Pfarrer der Kirche Saint Guillaume. Der Grund: Die Veranstaltung der Künstlergruppe „Passions croisées“ (Gekreuzte Passionen), bei der an einer Poledance-Stange in der Kirche getanzt wird.
Drohungen bringen den Pfarrer nicht aus der Ruhe
Zwei Briefe mit Morddrohungen erhielt Pfarrer Daniel Boessenbacher bisher. Aggressive Äußerungen wie „enthaupten sie die gotteslästernden Gemeindemitglieder in diesem Kabarett“ oder „sein Kopf muss abgehauen werden, weil er die Schlüssel zur Kirche an eine tanzende Schlange übergeben hat“, sind darin geschrieben. Daniel Boessenbacher gibt sich trotz Drohungen gelassen. „Es war vielleicht ein wenig ungewöhnlich für eine Kirche“, sagt er gegenüber RTL-Reporterin Franziska Carla Starck.
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Künstlergruppe mietet Kirche an – 500 Gäste erscheinen
Hinter den Veranstaltungen steckt die Künstlergruppe „Passions croisées“. Sie verbindet barocke Musik mit darstellender Kunst, wo zu einer Vertonung des Marienhymnus „Stabat mater“ von Giovanni Battista Pergolesi getanzt wird. Bislang gab es zwei Vorführungen, bei denen jeweils bis zu 500 Gäste erschienen. Die Resonanz war positiv. Eine Besucherin sagt im RTL-Interview: „Ich habe diese Show sehr geliebt, ich wusste nicht, dass die Poledance beinhaltet. Ich ließ mich überraschen.“ Eine andere Besucherin betitelt die Show als „großartig“. Das gibt Mut.
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Zwei Veranstaltungen sind noch geplant. Boessenbacher möchte sich daher nicht einschüchtern lassen von den bösen Briefen: „Ich glaube in einer Kirche kann man viel machen. Es ist ein Gebäude, in dem man lebt und wo viel stattfinden kann.“ Wegen der Morddrohungen hat der Pfarrer Anzeige erstattet.