Gil Ofarim legt im Prozess Geständnis ab
Drohanrufe, Schlaflosigkeit, psychologische Betreuung: So litt Hotelmitarbeiter unter Ofarim-Lüge!
Sein Leben ist seit dem 5. Oktober 2021 ein anderes.
Zwei Jahre lang muss sich Hotelmitarbeiter Markus W. mit den falschen Vorwürfen von Gil Ofarim auseinandersetzen. Er muss für kurze Zeit untertauchen, spricht mit Anwälten, begibt sich in psychologische Betreuung. Nach Ofarims Geständnis ist er nun rehabilitiert – doch der Albtraum, den er zwei Jahre lang erdulden musste, kann nicht einfach rückgängig gemacht werden.
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Gil Ofarims Lügen-Video: „Wie, wenn jemand einem den Teppich unter den Füßen wegzieht“
Rückblick: Als sich Gil Ofarim nach seinem Besuch im Hotel The Westin Leipzig aufgebracht in einem Video zeigt, geht dieses kurz darauf viral. Der Sänger hat eine große Reichweite und behauptet unter Tränen, dass er vom Hotelmanager wegen eines Davidsterns an seiner Kette antisemitisch diskriminiert wurde. Der Hotelmanager Markus W. schildert im Prozess, wie er am 5. Oktober gegen 7 Uhr morgens zur Arbeit ins Hotel kam und ihm von einer Kollegin über Instagram Gil Ofarims Video zugespielt wurde. Der Moment, in dem er das Video sah, habe sich angefühlt wie „wenn jemand den Teppich unter den Füßen wegzieht“, sagt Markus W..
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Für den Hotelmitarbeiter beginnt ein echter Albtraum. Kollegen hätten geweint als Reaktion auf die Ereignisse. Über das Postfach des Hotels sei sogar eine Morddrohung eingegangen. W. bekommt den Firmenwagen, entfernt noch am Abend sein Klingelschild an der Tür. Schließlich erhält er die Anweisung, sich in Sicherheit zu bringen. Zehn Tage sei er untergetaucht, habe Leipzig für kurze Zeit verlassen, schildert er im Prozess. Auch Freunde und Familie hätten aus Sicherheitsgründen nicht gewusst, wo er sich aufhielt.
Die heftigen Anschuldigungen wirken sich auch auf Markus W. psychische Gesundheit aus. Er habe mit Schlaflosigkeit und Nervosität zu kämpfen, das Thema habe ihn nicht losgelassen, sagt der Hotelmanager im Gerichtssaal. Deshalb habe er sich in psychologische Betreuung begeben – auch heute nimmt er diese noch in Anspruch. Im Hotel The Westin Leipzig arbeitet er inzwischen nicht mehr.
Gil Ofarim gesteht bittere Lüge: Hotel erhält zahlreiche Drohanrufe
Nicht nur auf Markus W., auch auf das Hotel wirkt sich das bittere Lügen-Video von Gil Ofarim aus. Eine Werkstudentin schilderte, dass es danach viele Drohanrufe „übelster Form“ gab. Das Hotel habe die Sicherheitsmaßnahmen daraufhin verstärkt, sagt sie.
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Nach Ofarim-Geständnis: Hotelmanager nimmt Entschuldigung an
Nach zwei Jahren und nach dutzenden psychologischen Gesprächen wird Markus W. und auch das Hotel Westin in Leipzig endlich rehabilitiert – und zwar von Gil Ofarim selbst. Am sechsten Prozesstag sagt Ofarim: „Die Vorwürfe treffen zu. Herr W., ich möchte mich entschuldigen: Es tut mir leid. Ich habe das Video gelöscht.“
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Der Satz schlägt ein wie eine Bombe. Und Markus W.? Er nimmt die Entschuldigung an, zeigt damit wahre Größe. Ofarim muss ihm nun Schadensersatz zahlen. Auch eine Geldauflage muss Ofarim laut Gericht innerhalb von sechs Monaten zahlen – erst dann wird das Verfahren eingestellt. (ibü)