Drama auf Koppel in Oberhausen

Jäger erschießt Pferd – verwechselte er Stute Edda mit einem Wildschwein?

von Marcel Cholewa und Sebastian Stöckmann

Kann man ein Pferd mit einem Wildschwein verwechseln?
Einem Jäger (27) in Oberhausen ist genau das offenbar passiert: Er erschoss das Tier. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft.
RTL.de ist auch auf Whatsapp – HIER direkt ausprobieren!

Besitzer trauert um Haflinger-Stute

Dass Edda auf so tragische Weise starb, können ihr Besitzer Guido Bigge und seine Familie nicht fassen. 21 Jahre alt war die Haflinger Stute, 1,60 Meter groß und rund 500 Kilo schwer. „Es ist eine extreme psychische Belastung“, sagt Bigge, der noch einen Hund und vier Katzen besitzt. „Weil das Pferd nicht durch ein anderes Wild oder durch irgendeine Krankheit, wo man vorbereitet ist, sondern einfach so aus dem Leben genommen wird. Das ist katastrophal, unfassbar, und dafür gibt es kein Verständnis.“

Lesetipp: Tödliche Gassi-Runde: Hund wird von Jäger erschossen

Im Video: Hund wird von Jäger erschossen

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Jäger glaubt, Wildschwein zu sehen und schießt auf Pferd

Am Abend des 1. Februar soll der junge Jäger mit seinem Gewehr auf einen Acker gegangen sein. Etwa 60 Meter weiter auf einer Koppel glaubt er offenbar, ein Wildschwein zu sehen und schießt auf das Tier. Doch er trifft kein Wildschwein, sondern Edda. Mit schweren Verletzungen am Unterkiefer schleppt sich das Pferd von der Koppel zum Hof. Der Jäger erzählt Nachbarn von dem Vorfall, die sofort Guido Bigge alarmieren.

„Ich habe unser Pferd im Stall mit schwersten Kopfverletzungen aufgefunden. Der Tierarzt war schon vor Ort und musste dann die Nottötung beauftragen“, berichtet Eddas Besitzer.

Lesetipp: 18-Jähriger erschießt bei Krähenjagd aus Versehen seinen Begleiter (18)

Pferd statt Wildschwein erschossen: Staatsanwaltschaft ermittelt

Wie es zu der tragischen Verwechslung kommen konnte, ist noch unklar. Die Staatsanwaltschaft hat ein Strafverfahren gegen den Jäger eingeleitet. „Die Ermittlungen gegen den Beschuldigten werden wegen des Vorwurfs der Straftaten gegen das Tierschutzgesetz sowie jagdrechtliche Ordnungswidrigkeiten geführt“, erläutert Marieluise Hepe von der Staatsanwaltschaft Duisburg. Im Falle einer Verurteilung bewege sich das Strafmaß zwischen einer Geldstrafe und drei Jahren Gefängnis.

Die Stute soll nun in einem Krematorium eingeäschert werden – Bestattungskosten: rund 2.600 Euro. Guido Bigge und seine Frau wollen sich ein neues Pferd anschaffen, doch die Trauer um Edda bleibt.