Dreibett-Zimmer im Container
Obdachlosenunterkunft: Stadt zahlt 1.500 Euro pro Bett im Monat
1.500 Euro für eine Unterkunft im Monat? Dafür lässt es sich in den meisten deutschen Städten recht gut leben. Eine Zwei-, Drei- oder sogar Vierzimmerwohnung für eine ganz Familie könnte mancherorts sogar möglich sein. In einer Münchner Obdachlosenunterkunft sieht das allerdings ganz anders aus: Für 1.500 Euro im Monat gibt es hier nur ein einzelnes Bett im Dreibettzimmer in einer Container-Obdachlosenunterkunft.
1.395.830,40 Euro für 80 Personen pro Jahr
Ja das Wohnen in München ist teuer – aber SO teuer? In einer Containerlandschaft in der Münchner Galopperstraße können Obdachlose in Dreibettzimmern zusammen mit anderen Obdachlosen wohnen. In den meisten Fällen übernimmt die Stadt die Kosten für die Unterbringung. Wie die Münchner Abendzeitung berichtet, belaufen sich die monatlichen Kosten in den Containern auf der Galopperstraße auf exakt: 1453,99 Euro. Ganz schön happig, wenn man bedenkt, dass in der Unterkunft bis zu 80 Menschen leben.
Monatlich zahlt die Stadt für die Unterbringung dieser 80 Menschen also 116.319,20 Euro, im Jahr: 1.395.830,40 Euro. Für diese Beträge hätte man sicherlich fast jedem der Bewohner eine komplette eigene Wohnung anmieten können. Für die Bewohner in der Galoppastraße gibt es aber nur ein Zimmer im Container und das muss auch noch mit zwei anderen geteilt werden. Was steckt dahinter? Warum lässt die Stadt das mit sich machen?
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Stadt bestätigt hohe Preise auf RTL-Anfrage
Wie die Stadt München auf RTL-Anfrage bestätigt, zahlt sie tatsächlich fast 1.500 Euro pro Monat für ein Bett im Dreibettzimmer. Die Stadt hatte die Vergabe für den Bau und Betrieb der Wohnanlage ausgeschrieben. Gemeldet haben sich wegen der schwierigen Lage auf dem Münchner Immobilienmarkt aber nur wenige Anbieter. Da die Stadt aber dazu verpflichtet ist, Obdachlose unterzubringen, blieb ihr nichts anderes übrig, als einem der sehr hohen Angebote zuzusagen. Der Wohncontainer-Anbieter „Five Walls“ bekommt die Zusage und verlangt seitdem die horrenden Preise von der Stadt. Das finden sogar die Bewohner der Obdachlosenunterkunft zu viel und sprechen von Abzocke, wie die Münchner Abendzeitung berichtet. Zahlen muss die hohen Kosten übrigens am Ende indirekt der Steuerzahler. (khe)
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