Neuer Corona-Impfstoff aus den USA
Novavax steht in den Startlöchern: Was kann der Impfstoff?
Nach Zulassung auch bei uns erhältlich?
Während das Impfangebot in Deutschland immer weiter ausgeweitet wird und immer mehr Menschen der Bevölkerung geimpft werden, geht ein neuer Impfstoff an den Start: Das US-Biotechunternehmen Novavax berichtet von sehr guten Studiendaten - selbst bei Virusvarianten, die die Firma bislang nicht identifizieren konnte – plus einer Wirksamkeit von über 90 Prozent. Doch hält dieser Impfstoff, was er verspricht?
Weder mRNA noch vektorbasierter Impfstoff
Eine Besonderheit des Produktes von Novavax ist, dass es weder ein mRNA- noch ein vektorbasierter Impfstoff ist. Bei einem mRNA-Impfstoff wird im Körper eine Reaktion ausgelöst, bei der die Zellen den Schutz gegen das Virus bilden. Bei vektorbasierten Impfstoffen wird in ein ungefährliches Virus die Information zur Bekämpfung des Coronavirus eingebaut. Biontech und Moderna sind mRNA-Impfstoffe, AstraZeneca und Johnson & Johnson sind vektorbasierte Impfstoffe.
Novavax fällt als bisher einziger Impfstoff in keine dieser Kategorien – das Vakzin enthält winzige Partikel, die aus einer im Labor hergestellten Version des Spike-Proteins von Sars-CoV-2 bestehen. Das menschliche Immunsystem bildet dann Antikörper gegen das Spike-Protein und kann dadurch eine Covid-19-Erkrankung abwehren.
Eine Kombination aus Corona- und Grippeimpfung
Ausrotten lässt sich Sars-CoV-2 wohl nicht – eher könnte das Virus zu einem harmloseren saisonalen Erreger werden, der eine Art Erkältung verursacht. Mit den saisonalen Auffrischimpfungen im Hinterkopf haben Michael Massare, Direktor der Impf-Entwicklung bei Novavax, eine Kombination aus Corona- und Grippeimpfung entwickelt. So verspricht man sich gleich doppelten Schutz.
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Finanzielle Förderung durch US-Regierung
Das im Bundestaat Maryland ansässige Unternehmen hat seit Beginn der Pandemie mit Hochdruck an dem Impfstoff gearbeitet. Seit Februar läuft in der EU ein beschleunigtes Prüfverfahren, bei dem der Prozess so lange fortgesetzt wird, bis genug Daten für einen formellen Zulassungsantrag vorhanden sind. Novavax plant, ab dem dritten Quartal des Jahres 100 Impfdosen pro Monat herstellen zu können. (aerzteblatt / msc)