Ermittlungen gegen mehr als 100 Personen
Neue Fälle von Kindesmissbrauch in Nordrhein-Westfalen erschüttern
Wieder sind es Zahlen, die fassungslos machen. Staatsanwälte ermitteln in Nordrhein-Westfalen gegen mehr als 100 Menschen wegen sexuellen Missbrauchs. Zwei tatverdächtige Männer sollen mehreren Kindern sexualisierte Gewalt angetan haben. Darunter soll auch ein Baby sein, das zum Zeitpunkt der Tat erst fünf Monate alt war.
Kindesmissbrauch in Nordrhein-Westfalen: Anklage gegen 2 Männer erhoben
Nach Auskunft der Staatsanwaltschaft Wuppertal handelt es sich bei den Verdächtigen um einen 22 Jahre alten Mann aus Wuppertal und einen 44 Jahre alten Mann aus Wetter. Demnach sind die Ermittlungen wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern gegen beide Männer abgeschlossen und öffentliche Klage gegen sie erhoben worden.
Missbrauch von Kindern in NRW: Verdächtige wurden 2021 festgenommen
Gegen die Beschuldigten bestehe unter anderem der Verdacht, von 2016 bis April 2021 Kinder sexuell missbraucht und dabei fotografiert und gefilmt zu haben. Die entsprechenden Dateien sollen zumindest teilweise auch anderen Personen zur Verfügung gestellt worden sein. Die missbrauchten Kinder sollen zu Beginn der Taten zwischen fünf Monaten und zwölf Jahren alt gewesen sein.
Der 22 Jahre alte Tatverdächtige wurde laut Staatsanwaltschaft am 12. April 2021, der 44 Jahre alte Tatverdächtige am 4. Juni 2021 festgenommen. Gegen beide ergingen Haftbefehle. Der 44-Jährige sitzt noch in Untersuchungshaft, der 22-Jährige ist inzwischen in einer psychiatrischen Einrichtung untergebracht. Er könne "möglicherweise lediglich vermindert schuldfähig sein", teilt die Staatsanwaltschaft mit. Den Männern drohen für den Fall einer Verurteilung langjährige Freiheitsstrafen.
Staatsanwaltschaft Wuppertal: Wohl Verfahren gegen rund 100 Personen
Weil es Anhaltspunkte dafür gibt, dass das kinderpornografische Material an weitere Personen weitergegeben wurde, werden "gesonderte Verfahren eingeleitet". Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es gegen rund 100 Personen zu Verfahren "wegen des Verdachts des Sich-Verschaffens von kinderpornografischem Material" kommt. (bst)