Sie haben alle öffentlich dazu gestandenNicht nur Britney Spears: Auch diese Promi-Frauen haben abgetrieben

Sinead O'Connor, Nina Hagen, Uma Thurman und Britney Spears (Collage)
Nicht nur Britney Spears gibt offen zu, abgetrieben zu haben. Viele prominente Geschlechtsgenossinnen wie Sinead O'Connor, Nina Hagen oder Uma Thurman haben ebenfalls über ihre Abtreibungen gesprochen.
Imago/ Actionpress

Sie war erst 19, liebte ihn „so sehr“ – und er wollte noch nicht Vater werden.
Britney Spears enthüllt in ihrer Biografie „The Woman In Me“, dass sie von Justin Timberlake schwanger war – und abgetrieben hat. Mit ihrer Offenheit reiht sie sich unter den mutigen Promi-Frauen ein, die ebenfalls öffentlich über ihre Abtreibungen gesprochen haben.

Justin Timberlake soll Britney Spears mit 19 zur Abtreibung gedrängt haben

Jan. 1, 2011 - K22528TR. NSYNC AND JIVE RECORDS HOST RECORD RELEASE PARTY AT MOOMBA CLUB, WEST HOLLYWOOD, CA. 07/23/2001.BRITNEY SPEARS AND JUSTIN TIMBERLAKE. TOM RODRIGUEZ/ 2001 PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY - ZUMAg49_

Jan 1 2011  NSync and Jive Records Host Record Release Party AT Moomba Club WEST Hollywood Approx 07 23 2001 Britney Spears and Justin Timberlake Tom Rodriguez 2001 PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY ZUMAg49_
Britney Spears soll von Justin Timberlake schwanger gewesen sein - und wurde zur Abtreibung gedrängt.
imago stock&people, imago/ZUMA Press, imago stock&people

„Er sagte, wir seien noch nicht bereit für ein Baby in unserem Leben, wir seien viel zu jung“, erinnert sich Britney Spears in ihrem Buch an den Moment, in dem ihr damaliger Freund Justin Timberlake sie zu einer Abtreibung gedrängt haben soll. „Ich habe Justin so sehr geliebt. Ich habe immer erwartet, dass wir eines Tages eine Familie gründen würden. Dies wäre nur viel früher gewesen, als ich erwartet hatte“, schreibt die heute 41-Jährige in einem Auszug ihrer Memorien, der dem People Magazin vorliegt.

Lese-Tipp: Abtreibung mit 19! Britney Spears war von Justin Timberlake schwanger

Wäre es nach Britney gegangen, hätte sie das Kind von Justin damals bekommen: „Ich weiß nicht, ob das die richtige Entscheidung war. Hätte man es mir allein überlassen, hätte ich es nie getan.“

Sie sei aber damit einverstanden gewesen, das Baby nicht zu bekommen – auch, wenn sie sicher ist, dass die Leute sie jetzt dafür hassen werden.

Anne Wünsche nahm ihre Follower sogar mit zur Abtreibung

Influencerin Anne Wünsche.
Influencerin Anne Wünsche hat abgetrieben - und offen darüber gesprochen.
Instagram/ anne_wuensche

Anne Wünsches (32) Abtreibung sorgte im Frühjahr 2023 für viele Schlagzeilen. Denn im Gegensatz zu ihren prominenten Kolleginnen war sie zum Zeitpunkt der Verkündung noch schwanger – konnte sich ein Leben mit dann vier Kinder aber nicht vorstellen. „Ich sehe mich in dieser Rolle nicht und ich wäre nicht glücklich damit. Niemals könnte ich allen gerecht werden. Niemals könnte ich das alles alleine schaffen!“, erklärte sie ihre Entscheidung damals bei Instagram.

Trotz ihrer Sorge, für ihre Entscheidung viel Kritik zu bekommen, habe sie sich dazu entschieden, ihre Situation offen mit der Welt zu teilen. „Ich sehe nicht ein, solch ein Thema zu verstecken, aus Angst vor der Reaktion“, stellt Anne im RTL-Interview klar.

Lese-Tipp: Anne Wünsche über Abtreibung: Fühle mich verdammt allein!

Bei Instagram nahm sie ihre Fans dann quasi bis zur Narkose mit zu ihrem Abtreibungstermin. Auch das stieß auf viel Kritik. Doch es wurden auch viele Stimmen laut, die Anne für ihre Offenheit gefeiert haben.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Im Video: Anne Wünsche erklärt, warum sie abgetrieben hat

Nina Hagen soll von ihrer Mutter Eva-Maria Hagen zur Abtreibung gezwungen worden sein

Die Darstellerin aus dem Film "7 Zwerge - Der Wald ist nicht genug", Nina Hagen (l) posiert am Dienstag (24.10.2006) während der Premiere in Hamburg für die Fotografen zusammen mit ihrer Mutter Eva Maria Hagen. Die Märchenparodie ist die Fortsetzung des Kassenschlagers "7 Zwerge - Männer allein im Wald", der im Jahr 2004 rund 6,8 Millionen Zuschauer in die Kinos lockte. Foto: Ulrich Perrey dpa +++(c) dpa - Report+++
Nina Hagen behauptet: Ihre Mutter Eva-Maria Hagen zwang sie zur Abtreibung.
DPA PA

Sängerin Nina Hagen (68) hat zwei Mal abgetrieben. Bei ihrer ersten Abtreibung war sie nach eigenen Angaben 15 Jahre alt. Ihre Mutter Eva-Maria Hagen habe sie dazu gedrängt.

Video-Tipp: Tod mit 87 JahrenNina Hagen trauert um ihre Mutter Eva-Maria Hagen

„Heimlich und tief entwürdigend, im polnischen Jelenia Góra, wo der Abtreibungsarzt mich auch noch sexuell belästigte“, beschreibt sie den Eingriff in ihrer Biografie „Bekenntnisse“. „Ich habe mich mit Händen und Füßen gegen diese Abtreibung gewehrt! Ich habe meine Mutter angebettelt, es behalten zu dürfen. Die Erwachsenen taten alles, um mich zur Abtreibung zu überreden. Ich war danach zu Tode gedemütigt und tief erschüttert.“

Uma Thurman wollte das Kind zunächst behalten

Bildnummer: 59708560  Datum: 26.05.2013  Copyright: imago/United Archives International
66TH CANNES FILM FESTIVAL,RED CARPET, CANNES FRANCE Cannes Francia Cannes, Film Festival, Filmfestival, Filmfestspiel, Filmfestspiele, 26.05.2013, Uma Thurman PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Entertainment Film 66 Internationale Filmfestspiele Cannes People Porträt x0x xkg 2013 quer Aufmacher premiumd ATTORI / ATTRICI CINEMA ESTERNO FOTOGRAFI PIANO AMERICANO SOLO 

 59708560 Date 26 05 2013 Copyright Imago United Archives International  Cannes Film Festival Red Carpet Cannes France Cannes Francia Cannes Film Festival Film Festival Film Festival Film Festival 26 05 2013 Uma Thurman PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY Entertainment Film 66 International Film Festival Cannes Celebrities Portrait x0x xkg 2013 horizontal Highlight premiumd  ATTRICI Cinema Esterno  Piano Americano Solo
Uma Thurman war als Teenager von einem sehr viel älteren Mann schwanger - und trieb das Kind ab.
Imago Entertainment

2021 schrieb „Kill Bill“-Star Uma Thurman (53) in einem Artikel für die Washington Post zum ersten Mal über ihre Abtreibung, die bis dahin ihr „dunkelstes Geheimnis“ gewesen war. Sie sei damals in ihren späten Teenagerjahren gewesen und von einem „viel älteren“ Mann geschwängert worden. Ursprünglich habe sie das Baby behalten wollte, aber nachdem sie mit ihren Eltern die Möglichkeiten einer alleinerziehenden Mutter abgewogen hatte, entschied sie, dass es letztendlich nicht die beste Entscheidung für sie oder das Kind war. „Ich stand gerade am Anfang meiner Karriere und hatte nicht die Mittel, um ein stabiles Zuhause zu schaffen, nicht einmal für mich selbst. Wir haben als Familie beschlossen, dass ich die Schwangerschaft nicht fortsetzen konnte, und waren uns einig, dass ein Abbruch die richtige Entscheidung war. Dennoch war mein Herz gebrochen."

Lese-Tipp: Tabuthema Abtreibung: Zwei Frauen erzählen ihre Geschichte

Bei dem Eingriff wurde Uma von einer älteren Freundin in Deutschland begleitet, die sie zu einer Arztpraxis in Köln brachte. „Es tat furchtbar weh, aber ich habe mich nicht beschwert. Ich hatte so viel Schamgefühl verinnerlicht, dass ich das Gefühl hatte, die Schmerzen zu verdienen.“

Senta Berger wurde für ihren Mut von dankbaren Frauen auf der Straße umarmt

Senta Berger bei der Aufzeichnung der 'NDR Talk Show' im NDR Fernsehstudio Lokstedt. Hamburg, 15.09.2023 / 150923
Schauspielerin Senta Berger war eine der Frauen, die 1971 auf dem Stern-Titel öffentlich zu einer Abtreibung stand.
action press

Im Juni 1971 erschien der berühmte Stern-Titel „Wir haben abgetrieben“. Darin forderten 374 Frauen die Abschaffung des umstrittenen Paragrafen 218 des Strafgesetzbuches (StGB). Darunter auch Prominente wie die Schauspielerinnen Senta Berger (82) oder Romy Schneider – und Emma-Herausgeberin Alice Schwarzer.

Lese-Tipp: Senta Berger berichtet von Missbrauchserfahrungen am Set

Diese Frauen, die damals öffentlich zugaben, dass sie einen Schwangerschaftsabbruch hatten vornehmen lassen, mussten nicht nur mit Ablehnung aus dem privaten und beruflichen Umfeld rechnen, sondern auch mit strafrechtlicher Verfolgung.

Lese-Tipp: 50 Jahre nach “Wir haben abgetrieben!” Was hat sich in Deutschland getan?

Senta Berger erinnert sich später in der Jubiläumsausgabe „70 Jahre Stern“ an viel Kritik in der damaligen Presse, aber auch an eine „ermutigende Solidarität“: „Frauen jeden Alters umarmten mich auf der Straße und flüsterten 'Danke!'"

Nicki Minaj wurde mit 15 von ihrem ersten Freund schwanger

Nicki Minaj arrives at the MTV Video Music Awards on Tuesday, Sept. 12, 2023, at the Prudential Center in Newark, N.J. (Photo by Evan Agostini/Invision/AP)
Rapperin Nicki Minaj hat als Teenie abgetrieben.
DPA AP

„Als ich herausfand, dass ich schwanger bin, dachte ich, ich müsste sterben“, erinnert sich Rapperin Nicki Minaj (40) in einem Interview mit Rolling Stone. Sie sei damals erst 15 gewesen und noch auf der High School. Vater des Kindes war ihr erster Freund.

Der Schwangerschaftsabbruch in so jungen Jahren sei das Härteste gewesen, das sie jemals durchgemacht habe. Bis heute verfolge die Abtreibung sie, auch wenn sie ihre Entscheidung nicht bereut hat. Mit 15 sei sie einfach zu jung für ein Kind gewesen. Im Song „Autobiography“ hat Nicki diese schreckliche Erfahrung später musikalisch verarbeitet.

Sinead O'Connor glaubte nicht, es allein als Mutter schaffen zu können

Oct 21, 2007 - Toronto, Ontario, Canada - Having talked to Oprah this month about her bipolar disorder and a suicide attempt, SINEAD O CONNOR talks about much broader issues while in Toronto. PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY - ZUMAt14_ 20071021_mdm_t14_075

OCT 21 2007 Toronto Ontario Canada Having talked to Oprah This Month About her bipolar  Disorder and a Suicide attempt Sinead O Connor Talks About Much Broader Issues while in Toronto PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxONLY ZUMAt14_ 20071021_mdm_t14_075
Sinead O'Connor entschied sich gegen ein Kind, weil es zum falschen Zeitpunkt gekommen wäre.
Imago Entertainment

Die im Juli 2023 gestorbene Sängerin Sinead O’Connor trieb 1990 ein eigentlich geplantes Kind ab. „Ich stand vor der Entscheidung, ob ich das Kind bekommen sollte oder nicht, da ich wusste, dass der Vater nicht mehr da sein würde. Ich beschloss, dass es besser war, abzutreiben und ein Kind zu einem späteren Zeitpunkt zu bekommen, wenn der Vater in der Nähe und involviert sein würde. Ich hatte nicht das Gefühl, dass ich es allein schaffen könnte," erklärte sie 1991 dem Magazin Spin.“Es war keine Entscheidung, die ich leichtfertig getroffen habe – keine Frau tut das. Ich habe ein Jahr gebraucht, um darüber hinwegzukommen, aber es war die richtige Entscheidung.“ Ihr Song „My Special Child“ aus ihrem Album „I Do Not Want What I Haven't Got“ wurde von ihrer Abtreibungserfahrung inspiriert.

„Ich glaube einfach, dass ein Kind, das geboren werden soll, auch geboren wird. Es spielt keine Rolle, ob man abtreibt oder eine Fehlgeburt hat. Das ganze Thema ist Pro-Choice. Ich würde mich weder für noch gegen Abtreibung einsetzen, aber ich würde mich sehr stark für das Recht der Frauen einsetzen, über ihren eigenen Körper zu bestimmen und selbst Entscheidungen zu treffen. Niemand hat das Recht, einem anderen vorzuschreiben, was er denken oder glauben soll“, sagte sie damals im Interview. (csp)