Rettungsschwimmer hörten ihre Hilfeschreie

Erster Haiangriff in New York seit Jahrzehnten: Frau "fast zehn Kilo Beinmasse" herausgebissen

Es ist der erste Haiangriff in New York seit 70 Jahren – und einer mit schlimmen Konsequenzen: Eine Frau ist bei der Attacke schwer verletzt worden, das Tier zerfleischte ihr linkes Bein.

Hai beißt großen Teil des Beines heraus

Tatyana K. (65) schwamm am Montag kurz vor 18 Uhr vor der Küste am Rockaway Beach, einem beliebten Stadtstrand, berichtet die New York Post. Dort griff das Tier an – dabei habe die Frau „fast zehn Kilo Beinmasse verloren“, erzählten Zeugen der Zeitung. Ein Foto lässt den Schluss zu, dass der Hai einen großen Teil ihres linken Beines oberhalb des Knies herausbiss.

Haiangriff in New York: Opfer in kritischem Zustand

Haiangriff New York
Rettungsschwimmer hörten die Hilfeschreie der 65-Jährigen und zogen sie aus dem Wasser.
APTN

Rettungsschwimmer entdeckten die 65-Jährige um Hilfe schreiend im Wasser und zogen sie an Land. Dort leisteten sie Erste Hilfe. Die Wunde am Bein umwickelten sie, um die Blutung zu stoppen. Tatyana K. kam ins Krankenhaus; laut Ärzten ist ihr Zustand stabil, aber kritisch.

Zwar sei nicht auszuschließen, dass die Frau von einem Weißen Hai gebissen wurde, erklärt eine mit dem Vorfall vertraute Quelle der New York Post. Die Zahnspuren an ihrem Bein deuteten allerdings darauf hin, dass es sich um einen Bullen- oder Fuchshai handelte.

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Morgens und abends sind Raubtiere auf Nahrungssuche

Die Verletzung sei „definitiv“ auf einen Haibiss zurückzuführen, sagt Dr. Gavin Naylor vom Florida Program for Shark Research der Zeitung, nachdem er ein Bild von der Wunde des Opfers gesehen hat. „Das sieht nach einem sauberen und kräftigen Einzelbiss aus, man kann den Abstand der Zähne erkennen.“

Weil sie allein, abseits von Menschenmassen und am Abend schwamm, sei die 65-Jährige ein erhöhtes Risiko eingegangen. Dies sei „bestimmt nicht ratsam“, erzählt Naylor. „Wir raten Menschen davon ab, im Morgengrauen oder in der Abenddämmerung zu schwimmen. Vor allem, weil Raubtiere dann auf Nahrungssuche sind.“ Grundsätzlich hätten es Haie aber nicht auf Menschen abgesehen.

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Erster Haiangriff am Rockaway Beach seit 1953

Haiangriff New York
Der Haiangriff ereignete sich am Rockaway Beach, einem beliebten Stadtstrand in New York.
APTN

Vermutlich war der Haiangriff auf Tatyana K. der erste am Rockaway Beach seit 1953. Das Tier könnte von der belebten Küste von Queens angezogen worden sein, während er Atlantische Menhaden (eine Heringsart) oder kleine Fische in großen Schwärmen jagte, erklärt Haiexperte Gary Metzger der Zeitung. „Haie folgen der Nahrung. Wenn es in der Nähe des Strandes große Schwärme von Atlantischen Menhaden gibt, können sich dort auch Haie tummeln, um sich von ihnen zu ernähren.“

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Das Risiko eines weiteren Haiangriffs vor New York ist nach Ansicht von Experten relativ gering. Dennoch untersagte die Stadt für Dienstag das Baden und Surfen an dem beliebten Strand. „Wir hoffen, dass die Schwimmerin wieder ganz gesund wird“, hieß es in einer Erklärung. (bst)