Familienvater und Mörder muss ins Gefängnis
Natalia S. aus Coburg getötet und vergraben: Elf Jahre Haft für Ex-Affäre Konrad G.

Spurlos verschwindet Natalia S. im Mai 2022 aus dem bayrischen Coburg. Jetzt spricht das Landgericht Corburg einen Familienvater schuldig.
In der Todesnacht hatten sie Sex
Zwei Wochen sucht die Polizei nach der 28-Jährigen. Doch dann wird die Leiche der jungen Frau in einem Waldstück gefunden. Kurz darauf wird der 29-jährige Konrad G. festgenommen. Vor Gericht gesteht der Mann, Natalia getötet zu haben. Er habe eine Affäre mit Natalia S. gehabt. Währenddessen sei er bereits verheiratet gewesen, seine Frau war schwanger. Irgendwann sei die Affäre zwischen Natalia S. und Konrad G. nicht mehr gut gelaufen. Der Familienvater habe sich schlussendlich für seine Frau entschieden. Glaubt man Konrad G., so soll Natalia das nicht verkraftet haben.
In der Tatnacht hatten Natalia S. und der 29-Jährige Geschlechtsverkehr, erklärt das Landesgericht. Konrad G. behauptet, dass sie sich gestritten hätten. Dann soll er Natalia S. mehrfach gegen den Kopf geschlagen haben, sie dann in Rückenlage auf dem Boden gebracht haben, um massive Gewalt gegen den Hals auszuüben. Konrad G. soll die Leiche der 28-Jährigen mit einem Spaten vergraben haben.
Konrad G. schreibt einen Brief aus der Untersuchungshaft
Die Familie von Natalia kommt gemeinsam in den Gerichtssaal. Die Mutter hält ein Bild von ihrer Tochter in der Hand und legt es vor sich auf den Tisch. Als der Angeklagte Konrad G. den Saal betritt, halten sich Natalias Mutter und ihre Brüder an den Händen.
Im Prozess wird ein Brief von Konrad G. vorgelesen, welchen er in der Untersuchungshaft an seine Frau geschrieben hat. Hier schreibt er unter anderem: „Erst nach der Festnahme habe ich angefangen, so richtig darüber nachzudenken.“ Doch der Oberstaatsanwalt Christopher Rosenbusch beginnt mit einem Satz des Sohnes des Angeklagten: „Mein Papa ist ein guter Ausredenerfinder“, ein Satz, der über diesem Verfahren stehen würde.
Und für das Landgericht ist es klar: Konrad G. ist des Totschlags schuldig. Der Familienvater soll für elf Jahre ins Gefängnis.
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