„Werden Kindern irgendwann den Gang in Skiklubs verbieten“
Nach Horror-Sturz: Ski-Boss schlägt Alarm

So kann es nicht weitergehen!
Am Ski-Wochenende in Wengen verletzen sich gleich drei Stars schwer, der brutale Sturz von Aleksander Aamodt Kilde (31) bildet den unrühmlichen Abschluss. Ein ehemaliger Trainer fordert jetzt Veränderungen – er sieht die Zukunft des Sports in Gefahr!
RTL.de ist auch auf Whatsapp – HIER direkt ausprobieren!
Höflehner: „Was die FIS ihren Athleten zumutet, ist ungesund“
Seit vielen Jahren rüstet die Firma Atomic um Rennchef Christian Höflehner Kilde mit Skiern, Bindungen und Schuhen aus. Mit großen Sorgen verfolgt er am Samstag, wie der Norweger ungebremst in einen Fangzaun kracht, benommen liegen bleibt und nach langer Behandlung von einem Hubschrauber abgeholt wird. Mittlerweile ist klar: Kilde kugelt sich die Schulter aus, leidet unter einer tiefen Schnittwunde. Seine Saison ist gelaufen.
Lese-Tipp: Bald sind sie zu viert: Ski-Star Stefan Luitz wird erneut Papa
Höflehner macht dem Ski-Verband jetzt einen schweren Vorwurf: „Was die FIS mit ihrem Rennprogramm den Athleten zumutet, ist ungesund. Wenn man auf einer derart selektiven Piste wie in Wengen in drei Tagen drei Speed-Rennen ansetzt, muss man sich nicht wundern, wenn es derart viele schwere Verletzungen gibt.“
Der Österreicher weiter: „Wenn die Eltern bei den TV-Übertragungen von Skirennen immer heftige Stürze sehen, werden sie ihren Kindern irgendwann den Gang in die Ski-Klubs und zu den Skirennen verbieten.“
FIS-Rennleiter stimmt Vorwurf zu

FIS-Präsident Johan Eliasch (61) kontert die Kritik. Schließlich könne jeder Teilnehmer bei Bedarf auf ein Rennen verzichten. Ein Ansatz, den Höflehner so nicht gelten lässt: „Für einen Skirennfahrer ist der Gewinn von einer Gesamtwertung wichtiger als ein Erfolg in einem einzelnen Rennen. Und wenn ein Kilde die Abfahrts – oder Super-G-Kristallkugel gewinnen will, kann er sich keine Wettkampf-Pause erlauben.“
Lese-Tipp: Schnee-Chaos in der NFL: Es droht weitere Playoff-Verschiebung
Zumindest bei FIS-Rennleiter Markus Waldner stößt er mit seinem Vorwurf auf Verständnis. Dieser wolle in Zukunft keine abgesagten Rennen an einem vollgepackten Wochenende nachholen. Wengen habe gezeigt, „dass nur fünf oder sechs Athleten ein derartiges Programm handeln“ könnten.
Kreuzbandrisse überschatten Ski-Weltcup
Während Kilde noch verhältnismäßig glimpflich davonkommt, von seiner geliebten Freundin Mikaela Shiffrin (28) gesund gepflegt wird, plagen Marco Kohler (26) und Alexis Pinturault (32) schwerere Verletzungen. Am Donnerstag und am Freitag stürzen die beiden Skifahrer auf der Schweizer Piste.
Lese-Tipp: Französischer Ski-Star erlebt Horror-Sturz
Die Diagnosen fallen ähnlich aus: Kohler reißt sich das vordere Kreuzband an, beim Franzosen Pinturault reißt das Band im linken Knie sogar komplett durch. Beide werden in dieser Saison nicht mehr auf den Skiern stehen.
Tragische Unfälle, die den deutlichen Vorwurf von Höflehner klar bestärken! (fkl)