Nach grausamen Mord an Alisha (†14)
Angeklagten Jugendlichen drohen bis zu 20 Jahre Haft

Diese grausame Tat hatte im März 2021 ganz Frankreich schockiert: Die 14-jährige Alisha K. soll von zwei 15-jährigen Klassenkameraden massiv gemobbt, geschlagen und dann in die Seine geworfen worden sein. Für den mutmaßlichen Mord müssen sich die beiden jetzt vor Gericht verantworten. Bei einer Verurteilung drohen ihnen bis zu 20 Jahre Haft.
Frankreich: Zwei Mitschüler nach Mord an Alisha (14) vor Gericht in Pontoise
Es ist der Prozess, auf den viele Franzosen gewartet haben. Nachdem der Mord von Alisha K. Menschen bis über die Landesgrenzen erschüttert hat, stehen jetzt die mutmaßlichen Peiniger der Toten vor Gericht: Ein Junge, T., und ein Mädchen, J., laut „francetvinfo“ zum Tatzeitpunkt gerade mal 15 Jahre alt.
Die beiden werden wegen Mordes an ihrer Mitschülerin Alisha K. angeklagt. Laut „Le Parisien“ deckten die Ermittlungen Chatverläufe auf, in denen die beiden Teenager einen Mord heraufbeschwört haben sollen. Außerdem fanden sie wohl eine Online-Recherche von T. über die Strafe eines Mörders einer Minderjährigen.
Sollten T. und J. verurteilt werden, drohen ihnen laut „francetvinfo“ bis zu 20 Jahre Haft. Die Verhandlung findet unter Ausschluss der Öffentlichkeit vor einem Gericht für Minderjährige in Pontoise statt. Die Anwälte der Angeklagten äußerten sich vor Prozessbeginn nicht.
14-Jährige gemobbt und geschlagen: Tote Schülerin in der Seine
Frankreich: 15-Jährige sollen Alisha verprügelt und in die Seine geworfen haben

Trotzdem sind Details zur Tat bekannt. Alisha war eigentlich mit den beiden mutmaßlichen Tätern befreundet gewesen. Eifersucht habe die Beziehung der drei aber verschlechtert. Zwei Wochen vor dem schrecklichen Mord, war laut „20min“ Alishas Mobiltelefon gestohlen worden. Bilder von ihr in Unterwäsche seien daraufhin über Snapchat geteilt worden.
Nach Angaben des Staatsanwalts hatten T. und J. Alisha am 8. März 2021 zu einem abgelegenen Treffpunkt unter einer Seine-Brücke gelockt. Der tatverdächtige Junge soll dann laut „francetvinfo“ brutal auf das Opfer eingeschlagen, Alisha auch gegen den Kopf getreten haben. Danach hat er wohl zusammen mit seiner Freundin, J., die 14-Jährige von einer Brücke sieben Meter in die Seine geworfen.
Tatverdächtige zeigten in Verhören keinerlei Reue

Besonders schrecklich: Alisha soll zu diesem Zeitpunkt noch bei Bewusstsein gewesen sein. Nach Informationen von „francetvinfo“ räumten die Angeklagten nach Angaben des Staatsanwaltes ein, dass sie die Augen offen hatte.
Nach der Tat soll T. nach Hause gegangen sein. Laut „francetvinfo“ habe er seiner Mutter erzählt, dass er und J. gerade "ein junges Mädchen geschlagen" hätten und dass sie "in die Seine gefallen" sei. Nachdem sie die blutbefleckte Kleidung ihres Sohnes gesehen haben soll, habe T.s Mutter die Polizei in Argenteuil benachrichtigt.
Zur gleichen Zeit meldete Alishas Mutter ihr Verschwinden der Polizei. Wenig später wurde Alisha tot aus der Seine gezogen. Sie war ertrunken. T. und J. wurden noch in der Nacht von der Polizei festgenommen. Sie hatten sich bei Freunden versteckt. Laut „20min“ sollen die beiden in ihrem Verhör keinerlei Reue gezeigt haben. (jmu)