Nach Entgleisung von Giftzug: Jetzt engagiert sich Erin Brockovich für die Anwohner

Am 3. Februar entgleiste der Zug in der Nähe der Stadt East Palestine. An Bord: giftige Brennstoffe, die von Madison im US-Bundesstaat Illinois nach Conway (Pennsylvania) transportiert werden sollten. Die Bundesbehörden (EPA) sagen jedoch, das Gebiet sei nach der Gift-Katastrophe sicher. Doch die Menschen haben Angst. Schließlich sehen sie sterbende Fische und Frösche, auch Hühner verenden in großer Zahl. Auf die Frage, was genau ausgetreten ist, nannten Vertreter von Norfolk Southern laut eines CNN-Berichts Butylacrylat, Vinylchlorid und eine kleine Menge ungefährlichen Schmieröls.

„Ich glaube wirklich, dass sich diese Regierung auf Bundesebene engagieren muss! Da ist eine riesige Zugentgleisung, eine riesige Katastrophe. Sie transportieren gefährliche Chemikalien wie Vinylchlorid. Und niemand scheint davon zu wissen. Das stinkt zum Himmel! Diese Gemeinschaft hat jedes Recht, in Aufruhr zu sein und nicht dem zu vertrauen, was ihnen gesagt wird.“, sagt die Umweltanwältin und -beraterin Erin Brockovich im CNN-Interview.

Die Menschen hätten keine Informationen erhalten, berichtet Brockovich weiter. „Sie waren damals besorgt, weil es Berichte von Kindern gab, die Schwierigkeiten beim Atmen hatten. Es lag ein schlechter Geruch in der Luft. Kinder mussten sich übergeben und die Eltern waren nur in Panik. Und sie bekamen nicht viele Informationen darüber, was passiert war, wie stark die Kontamination war. Sie waren besorgt, dass es explodieren würde.“

Erin Brockovich rät den Einwohnern von East Palestine, ihr Zuhause zu verlassen, wenn sie sich nach nicht mehr sicher fühlen und warnt die Einwohner, sich nicht auf die Bundesbehörden zu verlassen.

„Nach 30 Jahren, die ich durchgemacht habe, und nach dem, was diese Gemeinde durchmacht - ich bitte Sie", sagte sie auf die Frage einer Reporterin von „Newsnation“, ob sie den Aussagen der EPA Glauben schenke, wonach der Standort sicher sei. Die Anwohner sollten sich auf ihr Bauchgefühl verlassen. „Wenn Sie sich unsicher fühlen, bleiben Sie an einem geschützten Ort. Wenn Sie sich fragen, ob alles in Ordnung ist, und Sie denken, dass es das nicht ist, hören Sie auf diese Stimme.“

Und an die Regierung der USA gerichtet fordert sie im CNN-Interview: „Die derzeitige Regierung muss hier eingreifen und sich damit befassen. Zeigen Sie sich und finden Sie heraus, was mit diesen Leuten los ist.“ Die Giftstoffe seien nun im Ohio River und könnten Auswirkungen auf mehr als 25 Millionen Menschen haben, warnt die Umweltaktivistin. Sie habe so etwas Katastrophales und Fehlgemanagtes in unserer Geschichte noch nicht gesehen.

Die Entscheidung, die Evakuierungsanordnung aufzuheben, basierte auf der Analyse der Luftüberwachungsdaten, so Charles Rodriguez, Koordinator für die Einbindung der Gemeinden im EPA-Büro der Region 5 laut CNN. Die Behörden hätten demnach nach großen unmittelbaren Gefahren gesucht. Explosionen oder chemische Konzentrationen, die akut krank machen würden.

"In dieser Phase geht es um die Reaktion auf Notfälle", sagte Kurt Kohler vom Ohio EPA's Office of Emergency Response am Mittwoch. "Während die Einsatzkräfte nach Hause gehen, wird das Ohio EPA durch unsere anderen Abteilungen, die die langfristige Säuberung dieser Art von Unfällen beaufsichtigen, weiterhin involviert bleiben," zitiert ihn CNN. Die Säuberung und Überwachung des Geländes könne Jahre dauern, sagte er.

(eku)

Sie lieben spannende Dokumentationen und Hintergrund-Reportagen? Dann sind Sie bei RTL+ genau richtig: Sehen Sie die Geschichte von Alexej Nawalny vom Giftanschlag bis zur Verhaftung in „Nawalny“.

Außerdem finden Sie Dokus zu Politikern wie die persönlichen Einblicke zu Jens Spahn oder zur aktuellen politischen Lage: „Klima-Rekorde – Ist Deutschland noch zu retten?“

Spannende Dokus auch aus der Wirtschaft: Jede sechste Online-Bestellung wird wieder zurückgeschickt – „Retouren-Wahnsinn – Die dunkle Seite des Online-Handels“ schaut hinter die Kulissen des Shopping-Booms im Internet.