Busunglück in Venedig mit 21 TotenÜberlebender Vater muss tote Tochter (1) zurücklassen - Mutter weiter im Koma

Er hat überlebt und durchlebt die Hölle!
Nico V. (28) hat es geschafft – er hat das verheerende Busunglück in Venedig überlebt. Und dennoch ist der Trost schwach. Denn von seiner Tochter (1) musste er sich schon verabschieden, seine Frau kämpft im Koma liegend ums Überleben. Jetzt spricht er über seine schwersten Stunden.
Nico V.: Keine Erinnerung an den Unfall
In der italienischen Presse erzählt der junge Vater: „Ich erinnere mich wenig an die Reise. Wir stiegen in den Bus, setzten uns, Maike war mir gegenüber, ich hielt Charlotte in meinen Armen.“ Es sind die wahrscheinlich letzten glücklichen Momente der jungen Familie aus Rheinfelden (Baden-Württemberg). Gegen 19.50 Uhr verunglückt der Bus, stürzt eine Brücke hinab, fängt Feuer. Ihr eigentliches Ziel, den Campingplatz Hu im Stadtteil Marghera, erreichen sie an diesem Abend nicht.
Lese-Tipp: Deutsches Paar verpasste Unglücksbus knapp: Diese spontane Entscheidung rettete ihr Leben
Dabei sollte es ein echter Traum-Tag sein: Der 28-jährige Nico V. macht Urlaub mit Tochter Charlotte (1) und seiner Frau Maike (27) in Italien. Alle drei sitzen in dem Bus, der sie zurück zu ihrem Campingplatz bringen soll, doch dort nie ankommen wird. Die Bilder des dramatischen Unfalls gehen um die Welt, haben viele Menschen bewegt.
An den Moment des Absturzes erinnert sich der Vater nicht mehr, er führt aus: „Ab und zu kommen mir Bilder in den Sinn, ich sehe Leute und ich sehe das Innere des Buses. Aber ich weiß nicht, ob wir schon abgestürzt sind oder nicht. Es ist alles noch immer verwirrend. Ich schloss meine Augen und habe sie erst im Krankenhaus wieder geöffnet“, schreibt Corriere della Sera.
Lese-Tipp: Busunglück in Venedig: ER soll den Todesbus gefahren haben
Im Video: Bilder der Überwachungskamera - Hier stürzt der Reisebus in die Tiefe
Venedig: Abschied in der Leichenhalle
Insgesamt verlieren 21 Menschen bei der Katastrophe ihr Leben. Nico V., der die Klinik in einem Rollstuhl verlässt, steht ein weiterer schwerer Weg noch bevor: Er muss sich von seiner toten Tochter Charlotte verabschieden, da das Verfahren zur Rückführung der Leiche noch Zeit beansprucht. Die Staatsanwaltschaft hat alle Toten zur Bestattung freigegeben. Eine Obduktion wird es nicht geben, da die Ermittler davon ausgehen, dass der Tod eindeutig vom Unfall herrührt.
Auch eine Verlegung seiner Frau in ein deutsches Krankenhaus ist noch ungewiss: Die behandelnden Ärzte haben dazu noch nichts entschieden. Für den Rücktransport haben Freunde der Familie Spenden gesammelt. Rund 63.000 Euro sind so schon zusammengekommen.
Lese-Tipp: Was führte zu der Buskatastrophe von Venedig?
Neben dem Verlust seines Kindes, quält Nico V. auch die Frage nach einer möglichen Unfallursache. Italienische Medien schreiben: „Auf der einen Seite möchte ich jedes Detail wissen. Andererseits fühle ich, dass all der Schmerz, die Toten, die Verletzten, durch etwas Unwichtiges verursacht wurden, durch einen Faktor, den man leicht hätte vermeiden können. Das könnte ich nicht akzeptieren.“ (xes)
































