Nach Brand in Ballermann-Lokal auf Mallorca
Feuerwehrmann erklärt: So schnell kann Schilfrohr zur Brandgefahr werden
Wie schnell kann Schilfrohr eigentlich Feuer fangen? Im RTL-Interview erklärt Kay Andersen von der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein welche Faktoren einen „schnellen“ Brand entfachen. Im Video führt der Brandexperte vor, was nötig ist, um das Material in Flammen aufgehen zu lassen.
Nach Brand von Ballermann-Lokal auf Mallorca: Feuerwehrmann erklärt Brandgefahr von Schilfrohr
Wie konnte das Schilfrohr der Ballermann-Bar „Why not“ so schnell Feuer fangen? „Es ist schwierig, spontan ein Feuer zu entzünden“, erklärt Kay Andersen von der Landesfeuerwehrschule Schleswig-Holstein in Bezug auf Schilfrohr. Mit dieser ersten Erkenntnis hätten wahrscheinlich die wenigsten gerechnet.
Doch das Material sei von seiner äußerlichen Beschaffenheit ziemlich glatt und hart: „Wäre die Oberfläche rauer, dann wäre es einfacher“, so der Feuerwehrmann. Die Zündtemperatur von Schilfrohr liegt bei circa 450 Grad. „Da würden auch Sommertemperaturen nicht großartig positiver wirken“, so Andersen.
Feuerwehrmann: Warmer Wind könnte Brand begünstigen

„Das Schilf wird nicht von allein anfangen zu brennen, es muss eine Zündquelle da sein“, ordnet Andersen ein. Immerhin werde das Material zum Bauen verwendet, wie eben auf Mallorca: „Man würde es nicht verwenden, wenn es so brandgefährlich wäre“, gibt er zu bedenken.
„Wenn die Luft, die durch den Wind kommt, ein paar Grad wärmer ist, ist es natürlich günstiger“, erklärt der Experte. Dann könne durchaus ein Feuer entstehen, denn der warme Wind kann einen Verbrennungsvorgang begünstigen.
Brand in Ballermann-Lokal ausgelöst: 13 Deutsche auf Mallorca festgenommen

13 Deutsche werden beschuldigt, am Freitagnachmittag auf Mallorca bei einer Balkon-Party Zigarettenkippen auf das Dach eines Lokals geworfen zu haben. Danach haben sie es wohl mit Alkohol übergossen.
Das Dach aus Schilfrohr fing Feuer. Die Flammen beschädigten das Lokal "Why not" und auch eine weitere Bar sowie eine angrenzende Wohnung und das Hotel. Es ist von einem Sachschaden von mindestens 150.000 Euro die Rede. Den Deutschen drohen auf Mallorca längere Haftstrafen - falls sie der Brandstiftung schuldig gesprochen werden. (dpa/jmu)