Deutsche (53) aus Haus in Frankreich befreit
Zweifel an der Folter-Theorie: Was geschah wirklich hinter dieser Wohnungstür?
Spielten sich hinter dieser Tür grauenvolle Dinge ab?
Eine Deutsche (53) soll zwölf Jahre lang ein Martyrium durchlebt haben. Ihr Ehemann (55) soll sie in Forbach in Frankreich, unweit der deutschen Grenze, gefangen gehalten, gefoltert und vergewaltigt haben. Nun nennt die Polizei erste Details und plötzlich stellt sich der Fall ganz anders dar.
Ermittler haben neue Erkenntnisse

Montagmittag geht die Meldung durch die Medien, dass eine Frau zwölf Jahre lang von ihrem eigenen Mann in der gemeinsamen Wohnung eingesperrt worden sein soll. Erste Berichte lassen das Schlimmste erahnen: Folterbank, Vergewaltigung, Knochenbrüche. Nun hat die Polizei neue Details zur Tat genannt. Könnte sich doch alles anders abgespielt haben?
Die Frau soll nach ersten Informationen in einem sehr schlechten körperlichen Zustand aufgefunden worden sein: Sie wäre dehydriert und unterernährt gewesen. Akute Verletzungen, wie Brüche, können die Ermittler jedoch nicht bestätigen. Auch Blut fanden die Beamten in der Wohnung nicht. Berichte, wonach die Frau nackt und mit rasiertem Kopf aufgefunden wurde, weist die Polizei zurück. Ihr Gesundheitszustand sei dennoch schlecht, wie der Nachichtensender France Info schreibt.
Die Frau soll sich unbemerkt ein Telefon beschafft haben, um Hilfe zu holen – doch auch das deckt sich nicht mit Infos der Polizei: Neben dem Bett der Frau soll ein Festnetztelefon gestanden haben. Warum sie nicht schon vorher Alarm schlug, wird nun ermittelt.
Fakt ist: Am Sonntag geht ihr Notruf beim Opfertelefon des Weißen Rings ein, das sagt eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Westhessen in Wiesbaden.
Die deutsche Polizei wird eingeschaltet, die alarmieren ihre französischen Kollegen. Gegen sechs Uhr am Montagmorgen stürmen die Beamten die Wohnung. Zuvor soll sich der Ehemann geweigert haben, die Tür zu öffnen.
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Erheblich Ungereimtheiten bei Äußerungen der Frau

Verschiedene Medien hatten berichtet, in der Wohnung sei eine Folterbank gefunden worden – dies wurde vom zuständigen Staatsanwalt, Olivier Glady, nun dementiert. „Die Existenz einer Folterbank ist nicht bewiesen“, so Glady. Ebenso ein Gerücht, wonach der Täter seine Taten in einem Notizbuch dokumentiert haben soll.
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Insgesamt gebe es laut französischer Staatsanwaltschaft erhebliche Ungereimtheiten hinsichtlich der Äußerungen der Frau. Der beschuldigte Ehemann soll nun für weitere 24 Stunden festgehalten und vernommen werden. Er gibt an, seine Frau leide an einer schweren Krankheit. Die Nachrichtenseite Republicain Lorrain schreibt: „Die These der Freiheitsberaubung mit Folterung rückt in weite Ferne.“