Arzt gibt Tipps Ihr seid Morgenmuffel? Mit diesen drei Tricks kommt jeder aus dem Bett!

Frau liegt müde im Bett, vor ihr ein Wecker
Ihr kommt morgens einfach nicht aus dem Bett? Mit diesen Tricks klappt`s!
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von Anna Schwarzer und Ingo Jacobs

Gehört ihr auch zu jenen, die gefühlt immer mit dem falschen Bein aufstehen?
Fast die Hälfte aller Menschen zwischen 30 und 50 fühlt sich morgens nach dem Aufstehen nicht richtig fit, rund 25 Prozent der Gesamtbevölkerung gelten als Morgenmuffel – das ergaben Umfragen in der Vergangenheit. Dr. Andreas Hofmann ist Hausarzt in Bad Homburg und kennt das Problem von seinen Patienten und von sich selbst. Was hilft? Der Mediziner verrät uns drei Tricks für einen beschwingten Start in den Tag.

Morgens immer müde?

Der Wecker klingelt, der Schlaf war eigentlich gut und ausreichend, das Gehirn hat sich über Nacht regeneriert. Und trotzdem will weder der Körper noch der Geist so recht aus den Federn: Viele Menschen in Deutschland sind Morgenmuffel, kommen morgens nicht richtig in Gang.

„Das ist auch normal und okay, da sind wir Menschen unterschiedlich“, sagt Hausarzt Dr. Andreas Hofmann im Gespräch mit RTL. „Der Produktionsstopp von Melatonin, dem Schlafhormon, ist bei den Morgenmuffeln eben verzögert.“ Zahlreiche Studien lassen vermuten, dass das genetische Ursachen hat.

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Schneller wach durch Reize

Hofmann selbst ist ein Mensch, der morgens eher schlecht in die Gänge kommt. Und er hat viele Patienten, denen es ähnlich geht. Natürlich können Langschläfer und Morgenmuffel sich darauf einstellen, indem sie sich die entsprechende Vorlaufzeit gönnen. Doch auch wenn der Wecker sehr früh klingelt, weil diverse Pflichten anliegen, wünscht sich der eine oder andere ein wenig mehr Kickstart-Fähigkeiten. „Es gibt ein paar Tricks, wie man morgens schneller fit ist“, weiß Hofmann.

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Die Grundregel lautet, so Hofmann: „Körper und Geist brauchen Reize von außen!“ Dazu gehören Licht, Bewegung, Berührung. Erst einmal zum Smartphone greifen, um die neuesten News zu checken, mag auf den ersten Blick wie eine schlechte Angewohnheit wirken, aber es sorgt mit Licht und durch die fürs Lesen notwendige Konzentration schon einmal dafür, dass die Dinge in Gang kommen. Diese drei Tricks helfen laut dem Allgemeinmediziner dann, den Prozess weiter anzukurbeln:

1. Radfahren im Liegen

Wenn die Mails und Nachrichten geprüft sind, beginnen wir mit der ersten Wachmach-Übung: „Die Decke wegschlagen, sich ganz entspannt auf den Rücken legen, die Beine nach oben heben und langsame, aber kontinuierliche Tretbewegungen, ähnlich wie beim Fahrradfahren, in der Luft durchführen“, sagt Hofmann. Man werde schnell merken, dass man bei diesem ‘Luftfahrradfahren’ innerhalb weniger Sekunden wacher und wacher wird.

2. Sofort heiß oder kalt duschen

Wenn dadurch der Motor angesprungen ist, müssen wir für Licht sorgen – im Sommer ist das kein Problem, im Winter sollte der Raum erhellt werden. Den dadurch allmählich entstehenden Wach-Schwung sollten wir für den Gang unter die Dusche nutzen: Fünf Minuten heiß duschen – das gibt ein gutes Hallowach! „Die ganz Mutigen erfrischen sich mit einem kalten Guss in der Dusche oder über das Gesicht“, so Hofmann. Wem das zu viel ist, kann es mit der japanischen Oshibori-Taktik versuchen: Handtuch mit heißem Wasser nass machen und damit das Gesicht abtupfen.

3. Für Serotin-Ausschüttungen sorgen

Als Nächstes fügen wir dem Körper etwas hinzu, dass für eine Serotin-Ausschüttung sorgt – was gäbe es da Besseres als eine Banane, sie enthält viel davon. „Eine Banane versorgt den Körper mit positiver Energie und sorgt nicht nur für ein gutes Gefühl, sondern auch für deutlich mehr Wachheit. Für die ‘kleinen Frühstücker’ ist eine Banane morgens auf dem Frühstückstisch oder beim Verlassen des Hauses in der Hand angebracht. Wer es etwas größer mag, sollte ein ungesüßtes Müsli und eine Banane in Scheiben schneiden. Etwas Milch oder Joghurt dazu und der Morgen beginnt munter“, erklärt der Mediziner.

Das Bild zeigt Dr. Andreas Hofmann
Allgemeinarzt Dr. Hofmann weiß, wovon er spricht. Er bezeichnet sich selbst als ausgeprägten Morgenmuffel.
Dr. Andreas Hofmann, Privat, Dr. Andreas Hofmann

Koffein-Kick: Die Menge macht's

Dazu darf’s gerne eine Tasse Kaffee oder lange gezogener schwarzer Tee sein. Doch nicht zu viel davon, sonst verpufft der Koffein-Effekt. „Eine Tasse am Morgen und eine am Nachmittag”, sagt Hofmann uns, so erziele man die beste Wirkung.

Schon kann der Tag beginnen – und das innerhalb von 30 Minuten!

Um die Wachwirkung zu verstärken, empfiehlt es sich, den Weg zur Arbeit, wenn machbar, mit dem Fahrrad zurückzulegen oder zumindest eine längere Teilstrecke zu Fuß einzuplanen. Bewegung an der frischen Luft ist der beste und gesündeste Wachmacher.

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Stressfrei und fit dank Kaugummi

Gut wach werden ist das eine – wach und fit bleiben das andere. Auch hier hat Allgemeinmediziner Hofmann einen ungewöhnlichen Tipp: Kaugummi kauen! „In manchen Kreisen wird Kaugummikauen als unangemessenes Verhalten angesehen“, sagt er uns. „Aber die mahlende Kaubewegung im Kiefer hilft zum Beispiel, Stress abzubauen. Außerdem, und das ist vor allem in den Morgenstunden wichtig, kann Kaugummikauen die Wachzone des zentralen Nervensystems stimulieren.“ Und: Wer im Mittagstief angekommen ist, sollte es ruhig mit Powernapping versuchen – zehn Minuten solider Halbschlaf hilft, das Gehirn wieder zu entrümpeln.