"Jeder Reisende kann dazu beitragen, dass es gut funktioniert"
Mitten im Reisechaos: Flughafen Frankfurt gibt Tipps für die Ferien-Hochsaison
Reiselust. Fernweh. Ja, wem geht es in der Haupturlaubszeit nicht so? Doch aufgrund der massiven Probleme bei der Abfertigung müssen sich Fluggäste am Frankfurter Flughafen auch in den kommenden Wochen auf lange Wartezeiten einstellen. Aus diesem Grund haben der Flughafenbetreiber Fraport, die Lufthansa und die Bundespolizei an diesem Donnerstag den Passagieren Tipps gegeben, wie sie selbst die Abläufe beschleunigen können.
DIE Tipps für eine unbeschwerte Reise

Um große Wartezeiten zu verhindern, gibt es von Deutschlands größtem Flughafen diese Empfehlungen:
Gepäck bereits am Vorabend aufgeben
Online Check-in
Rechtzeitig am Check-in zu erscheinen (mindestens 2,5 Stunden vor Abflug)
Handgepäck optimal für die Sicherheitskontrolle vorbereiten
Nur das Nötigste im Handgepäck mitführen
Gute Vorbereitung bezüglich nötiger Reisedokumente
Außerdem wird um Geduld und Verständnis gebeten: "Jeder Reisende kann dazu beitragen, dass es gut funktioniert“, appelliert der Sprecher der Bundespolizei bei der Pressekonferenz am Donnerstagvormittag.
Überforderung macht sich breit

Am größten deutschen Flughafen gab es in den vergangenen Wochen hauptsächlich Probleme, da es schlicht und ergreifend an Bodenpersonal fehlt. Häufig konnte das Gepäck nicht rechtzeitig geladen werden, sodass vierstellige Zahlen von Gepäckstücken liegen geblieben sind und meist nachgesendet werden mussten, so Fraport in der Pressekonferenz am Donnerstag.
Die plötzliche Reisenachfrage nach der Corona-Flaute führte beim Flughafen und bei den Ailrines zu absoluter Überforderung. Dabei sind die Passagierzahlen bisher immer noch deutlich unter dem Niveau von vor der Pandemie. Im Juni bedeuteten fünf Millionen Passagiere zwar den höchsten Monatswert seit Corona-Ausbruch, gleichzeitig waren das aber immer noch 24,1 Prozent weniger als im Juni 2019.
Verdi lehnt erstes Lufthansa-Angebot für Bodenpersonal ab
Die Gewerkschaft Verdi hat ein erstes Tarifangebot der Lufthansa für rund 20.000 Beschäftigte des Lufthansa-Bodenpersonals als „unzureichend“ abgelehnt. Das Unternehmen bot Festbeträge und eine ergebnisabhängige Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten. Die Gewerkschaft fordert allerdings bei 12 Monaten Laufzeit 9,5 Prozent mehr Geld.
Da das Angebot nicht die Inflation ausgleichen könne, so die Verhandlungsführerin und Verdi-Vizevorsitzende Christine Behle laut einer am Donnerstag verbreiteten Mitteilung. Angesichts der Überlastung, der hohen Inflation und einem Lohnverzicht über drei Jahre seien deutliche Lohnsteigerungen gerechtfertigt. „Die Beschäftigten brauchen dringend mehr Geld und sie brauchen Entlastung.“
Konsequenz folgt
Aufgrund der aktuellen Abfertigungsprobleme streicht die Lufthansa weitere Flüge. Betroffen seien bis Ende August rund 2.000 weitere Verbindungen an den Drehkreuzen Frankfurt und München. Das sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch.(dpa/awo)