Angeklagt wegen schwerem sexuellem Missbrauch

Christopher D. soll Kinderpornos bei Münster-Täter Adrian V. in Auftrag gegeben haben

Weil das, was dem Kind angetan worden sein soll, so schrecklich ist, fand ein Prozessauftakt wegen schwerem Kindesmissbrauch am Landgericht Dortmund unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Dem Angeklagten Christopher D. wird vorgeworfen, sich an einem Jungen vergangen zu haben. Außerdem hat er andere wohl dazu aufgefordert, das Opfer zu missbrauchen. Dabei soll er auch Anweisungen gegeben haben.

Angeklagter forderte andere zu Missbrauch auf

Mehrere Männer in einem Gerichtssaal, einer hält sich Mappe vors Gesicht.
Adrian V. wurde bereits 2021 verurteilt.
RTL West

Der Angeklagte habe über einen Chat Adrian V. gegenüber Wünschen geäußert, berichtet Tom Soller, Pressesprecher am Landgericht Dortmund: „Diese Wünsche sollen parallel umgesetzt worden sein. Sodann Bildmaterialien hergestellt worden sein, die dann versendet wurden."

Adrian V. war Hauptangeklagter im Missbrauchskomplex von Münster. Er wurde 2021 zu 14 Jahren Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Er verging sich an seinem 2009 geborenen Stiefsohn. Offenbar auch, nachdem er von Christopher D. dazu aufgefordert worden war. Von der Tat sollen dann Fotos und Videos per Messenger ausgetauscht worden sein.

Missbrauchskomplex Münster: Urteil gegen Christopher D. Mitte März erwartet

Im März 2019 kommt es dann wohl zu einem Treffen der Männer und dem Kind. Dort soll Christopher D. den 10-Jährigen selbst missbraucht haben: „Von der Straferwartung, beziehungsweise vom Strafrahmen sind wir hier bei den Taten beim schweren sexuellen Missbrauch. Was ein Strafrahmen von bis zu 10 Jahren Freiheitsstrafe vorsieht“, so Soller.

Insgesamt sind sechs Verhandlungstage angesetzt. Gesteht der Angeklagte umfangreich, bleibt dem Jungen möglicherweise eine Aussage vor Gericht erspart. Das Urteil soll Mitte März fallen.

In dem 2020 aufgedeckten Missbrauchskomplex von Münster waren Kinder in einer Gartenlaube in Münster und an anderen Orten vergewaltigt worden. Bislang hat die Polizei mehr als 30 Opfer identifiziert und über 50 Verdächtige ausfindig gemacht, die zum Teil schon verurteilt worden sind. Die Polizei in Münster hatte Datenmengen von insgesamt 1,5 Millionen Gigabyte sichergestellt, die die Taten dokumentieren.