Räuber brechen in Gelsenkirchener Sparkasse ein3.222 vermietete Schließfächer in geplündertem Tresorraum – so groß ist der Schaden
Menschen bangen um ihre Kostbarkeiten.
Die Nachricht über den Einbruch in ihrer Bankfiliale im Gelsenkirchener Stadtteil Buer trifft am Montag (29. Dezember) viele Menschen bis ins Mark. 3.222 Schließfächer sind nach RTL-Informationen in der Filiale vermietet, den Großteil haben die Diebe aufgebrochen, wie der Kölner Stadt-Anzeiger aus Sicherheitskreisen erfuhr.
Kunden bangen um ihre Wertsachen
Gold im Wert von 40.000 Euro, das Ersparte aus 33 Jahren harter Arbeit oder Schmuck hätten sie in den Schließfächern der Sparkassenfiliale in Gelsenkirchen-Buer gelagert, erzählen Kunden RTL. Sie wollten das, was ihnen lieb und teuer ist, vor einem potenziellen Einbruch in ihrem Zuhause schützen. Auch am Tag nach Bekanntwerden des spektakulären Diebstahls warten Menschen auf Informationen.

„Ich erhoffe mir, zu erfahren, ist mein Schließfach betroffen oder nicht”, so Gabriele Scheler zu RTL. Sie habe wichtige Dokumente dort gelagert, aber auch Erbstücke von ihrer Mutter und ihrem Mann, die ihr sehr am Herzen lägen, wie die 70-Jährige mit Tränen in den Augen erklärt.
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„Es tut uns leid, dass wir unseren Kunden noch nicht sagen können, ob ihr Schließfach betroffen ist. Das hat damit zu tun, dass derzeit nur die Polizei bei den Schließfächern ist“, sagt Frank Krallmann von der Sparkasse Gelsenkirchen am Montag (29. Dezember) auf RTL-Nachfrage.
Polizei nennt Schadenssumme nach Einbruch in Sparkasse Gelsenkirchen

Nach den ersten Ermittlungen zum Einbruch in eine Filiale der Sparkasse in Gelsenkirchen schätzt die Polizei den vorläufigen Schaden auf etwa 30 Millionen Euro. Wie der Kölner Stadt-Anzeiger aus Sicherheitskreisen erfuhr, hatten die Täter bei ihrem Einbruch den Großteil der 3.200 Schließfächer in dem Geldinstitut leergeräumt. Etliche Opfer schilderten den Kripo-Beamten, dass ihre Verluste teils weit über dem Versicherungswert des jeweiligen Schließfachs der Sparkasse hinausgeht. Wie weiter zu erfahren war, sind offenbar zahlreiche türkische Kunden betroffen, die Gold oder goldenen Schmuck in den Schließfächern deponiert hatten.
Ersten Erkenntnissen zufolge erfolgte der Vorstoß in das Gebäude über ein Parkhaus. Der Weg führte durch mehrere Türen in einen Archivraum, an dessen Wand schließlich der Durchbruch zu dem Tresorraum erfolgte.
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Was lagern Menschen in Bankschließfächern?
In der Regel lagern Menschen Wertsachen, Edelmetalle, wichtige Dokumente, Sammlerstücke und ideelle Werte in Bankschließfächern. Was genau, wissen nur die Kunden selbst: „Es ist kein Bank-Mitarbeiter dabei, wenn die Kunden etwas in ihr gemietetes Fach hineinlegen”, erklärt Frank Krallmann von der Sparkasse Gelsenkirchen auf RTL-Nachfrage.
Das günstigste Schließfach koste im Jahr 38 Euro Miete. Je größer das Fach sei, desto höher der Preis. Wie viele Deutsche ein Bankschließfach nutzen, ist nicht bekannt. Es gibt keine nationale Statistik, die diese Daten erfasst. Laut Medienberichten ist die Nachfrage in den vergangenen Jahren gestiegen.
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Ein Sprecher der Bank sagte der dpa, grundsätzlich habe die Sparkasse Gelsenkirchen jedes Fach mit 10.300 Euro versichert. Darüber hinaus bestehe für Kunden die Möglichkeit, eine höhere Versicherungssumme abzuschließen. Die Sparkasse befinde sich bereits im Gespräch mit der Versicherung. Krallmann erklärt, man wolle den Vorgang „so kundenfreundlich wie möglich“ abschließen.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, Allianz, dpa, Kölner Stadt-Anzeiger



