Sicher geht anders
Ex-Einbrecher verrät: Diese Verstecke finden wir sofort!
Das Verbrechen dauert nur zehn Minuten: Garderobe durchwühlen, Schränke rausreißen, Zimmer auf den Kopf stellen – dann wieder raus. Als Einbrecher muss man schnell und skrupellos vorgehen. Kaum jemand weiß das besser als Ex-Gauner Hermann Wenning. Er selbst stieg in 150 Häuser ein. Immer allein. Jetzt verrät Wenning in einer Miniserie die geheimen Tricks der Verbrecher und wie Sie sich schützen können.
Die Drogensucht machte ihn zum Kriminellen
Hermann Wenning war als junger Mann drogenabhängig, bis zu seinem 33. Lebensjahr, aber komplett straffrei. Als er seine Sucht nicht mehr finanzieren konnte, änderte sich das aber schlagartig. Er fing an, einzubrechen. Innerhalb von zwei Jahren brach er in gut 150 Häuser ein und erbeutete dabei rund 100.000 Euro. Das Geld verprasste er aber immer schnell für Drogen.
Im Jahr 2021 ist in Deutschland 54.236 Mal eingebrochen worden. Dabei verursachten die Diebe einen Schaden von insgesamt 180 Millionen Euro. Die Aufklärungsquote ist mit 17,4 Prozent sehr gering. Hermann Wenning wurde erwischt. Für seine Straftaten wurde er zu 45 Monaten Gefängnis verurteilt, nach 30 Monaten (zweieinhalb Jahren) durfte er auf Bewährung heraus.
Heute ist er clean und schämt sich für seine Taten und die psychischen Schäden, die er seinen Opfern zugefügt hat. „Das schlimmste beim Einbruch ist der emotionale Schaden, dass man keine Sicherheit mehr hat, dass jemand zu Hause in den privaten Sachen rumgeschnüffelt hat“. Inzwischen klärt er über das Thema auf und hat mehrere Bücher geschrieben. Die Hälfte der Einnahmen seines neuesten Buches gehen an den „Weißen Ring“. Der hilft Opfern von kriminellen Angriffen. RTL hat er verraten, wo Einbrecher als erstes nach Wertsachen suchen.
Ein Tresor zieht Einbrecher an
Wenn Hermann Wenning in ein Haus einstieg, führte ihn sein erster Weg immer an die Garderobe. „In der Jacke sind oft Portemonnaie, Geldbörse, vielleicht Handy, Autoschlüssel. Wenn der Wagen dann vor der Tür steht, ist das natürlich noch besser“, verrät er. Danach ging er ins Schlafzimmer, wo er Schränke und Betten durchsuchte. Oft war Schmuck unter der Matratze oder hinter der Unterwäsche versteckt. Im Schlafzimmer findet ein Einbrecher laut Wenning fast alles. Auch im Wohnzimmer und in der Küche werden Verstecke wie Geld in Zuckerdosen schnell gefunden. Nach zehn Minuten war er wieder draußen und hat dabei alles mitgenommen, was unauffällig mitzunehmen war. Dazu gehören Geld, Schmuck, Briefmarken, Smartphones und Laptops. Große Dinge, wie eine Stereoanlage oder ein Fernseher werden in der Regel stehen gelassen. Das Badezimmer, den Abstellraum und den Balkon hat er nie untersucht. Dafür hat ein Einbrecher nicht genug Zeit.
Mit einem Tresor mag man sich vielleicht sicherer fühlen, aber wenn Einbrecher wissen, dass es in einem Haus einen Tresor gibt, dann zieht sie das eher an, als dass es sie abschreckt. Denn ein Tresor sagt aus: „Hier gibt es was zu holen!“ Wichtige Dokumente und Wertsachen sollten beim Notar oder in einem Bankschließfach verstaut werden.
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