General a.D. Harald Kujat im RTL-Interview
Militärexperte fordert Verhandlungen: „Waffenlieferung ist ein eindimensionaler Ansatz“
Ein Raketenangriff auf einen Bahnhof in Tschaplyne mit mindestens 22 Toten hat den ukrainischen Nationalfeiertag überschattet.
General a.D. Harald Kujat ordnet den Angriff im Gespräch mit Reporterin Vivian Bahlmann ein, das komplette Interview sehen Sie im Video.
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Ukrainische Gegenangriffe bleiben aus
„Was wir sehen ist, dass Gegenangriffe, die kriegsentscheidend sein könnten, ausbleiben. Dazu ist die ukrainische Armee offensichtlich auch gar nicht in der Lage“, sagt Kujat.
Möglich sei ein Waffenstillstand, wenn Russland mit der Militäroperation Donbass zufrieden sei, doch das wisse man nicht.
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Ausbildung am Abwehrpanzer sinnvoll
Bisher haben laut Kujat die ukrainischen Streitkräfte statisch operiert. Waffensysteme für eine dynamische Kriegsführung, die teilweise seitens deutscher Politiker gefordert werden, kämen daher für eine Lieferung gar nicht in Frage.
Derzeit findet in Schleswig-Holstein ein Ausbildungsprogramm für ukrainische Soldaten am Abwehrkanonenpanzer Gepard statt. Da dieser Panzer zum Schutz der Einsatzkräfte diene, stelle dieser inklusive einer Ausbildung daran einen hohen Einsatzwert für die Streitkräfte der Ukraine dar, so Kujat.
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Ukraine braucht Sicherheit und Stabilität
Kujat beurteilt eine Waffenlieferung als eindimensionalen Ansatz. Das Wichtigste sei, die Politik weiter fortzusetzen, was seit Kriegsbeginn vernachlässigt worden sei.
Allein die Verteidigungsfähigkeit zu stärken, führe zu weiteren Verlusten. Die Ukraine benötige Sicherheit und Stabilität, das sei nur über Diplomatie zu erreichen.
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