Schumi jr. mit Herz-InterviewMick Schumacher: Michael "ist der beste Papa der Welt"

Vor 30 Jahren legte Michael Schumacher in Spa den Grundstein für seine beispiellose Formel-1-Karriere, gewann dort seinen ersten Grand Prix, den ersten von sechs auf der Strecke, die zu seiner Parade-Strecke wurde. Sieben Jahre nach dem ersten Husarenritt seines Papas in den Ardennen wurde Mick Schumacher geboren. Im Interview mit „Servus TV“ vor dem Großen Preis von Belgien (15 Uhr hier im Live-Ticker) erinnert er sich zurück.
Im Herzen ist Papa immer ganz nah
„Mit der Zeit ist mir bewusst geworden, warum Spa zu Papas Wohnzimmer wurde, die ganzen Erfolge, die er dort gefeiert hat. Für mich ist er nicht nur der beste Sportler der Welt, sondern auch der beste Papa der Welt. Als Mensch unglaublich“, lobpreist Mick seinen Vater.
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Im Herzen ist sein Papa also immer ganz nah bei ihm. Schumi junior ist dankbar für all den Rückhalt, den er durch seine Familie erfährt. „Es läuft immer besser, wenn die Mama oder meine Schwester da sind. Es ist schön, so ein Umfeld zu haben“, sagte der Haas-Pilot, der an diesem Sonntag von Platz 15 ins erste Rennen nach der Sommerpause geht.
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Vor 30 Jahren nahm Michael Schumachers Welt-Karriere richtig Fahrt auf
Mittlerweile ist Mick 23 Jahre alt, so wie sein Vater, als er in Spa-Francorchamps den ersten magischen Triumph seiner Weltkarriere feierte. Dabei sah er am 30. August 1992 in der 30. Runde des Großen Preises von Belgien weiß Gott nicht wie ein Sieger aus. In der Stavelot-Kurve rutschte der Benetton-Pilot von der Strecke, verhinderte einen Einschlag knapp - und hatte auf einmal die entscheidende Eingebung.
Sein erfahrener Teamkollege Martin Brundle zog an ihm vorbei. „Und da habe ich gesehen, dass sich auf Martins Reifen schon Blasen gebildet haben“, sagte Schumacher wenig später, als freudestrahlender Gewinner: „Deswegen habe ich absolut den richtigen Moment erwischt, um auf Trockenreifen zu wechseln.“
Die Folge: Schumacher stach alle aus. Den dominierenden Briten Nigel Mansell, der zwei Wochen zuvor bereits den WM-Titel perfekt gemacht hatte. Dessen Teamkollegen Riccardo Patrese, der im weit überlegenen Williams-Renault stets ein Sieganwärter war. Und nicht zuletzt den dreimaligen Weltmeister und „Regengott“ Ayrton Senna.
Papa Michael Schumacher schon lange Ehrenbürger von Spa
Die Liebesbeziehung Schumacher/Spa sollte in den folgenden 20 Jahren bis zu seinem Karriereende 2012 immer weiter aufblühen. 1995 stürmte er im Regen auf dem Weg zu seinem zweiten WM-Titel von Startplatz 16 zum Sieg. 2001, mittlerweile im Ferrari, verdrängte Schumacher hier mit seinem 52. Formel-1-Erfolg den Franzosen Alain Prost vom Spitzenplatz in der ewigen Siegerliste. 2004 sicherte sich Schumacher in Belgien mit Rang zwei seinen siebten und letzten WM-Titel, 2012 war der Kurs Schauplatz seines 300. Grand Prix.
Kein Wunder, dass der Rheinländer die nur eine Autostunde von seiner Heimat entfernte Rennstrecke als sein „Wohnzimmer“ bezeichnete - und dass er längst Ehrenbürger von Spa ist.(mli/sid)