Nachfolger für Alonso gesucht

Mick oder Ricciardo? Das sagt Alpine-Teamchef Szafnauer

 09.07.2022, Red Bull Ring, Spielberg, AUT, FIA, Formel 1, Grosser Preis von Österreich, Freies Training, im Bild Otmar Szafnauer Teamchef Alpine // Otmar Szafnauer Team Principal Alpine during the training for the Austrian FIA Formula One Grand Prix at the Red Bull Ring in Spielberg, Austria on 2022/07/09. / Expa Spielberg *** 09 07 2022, Red Bull Ring, Spielberg, AUT, FIA, Formula One, Austrian Grand Prix, Free Practice, in picture Otmar Szafnauer Team Principal Alpine during the training for the Austrian FIA Formula One Grand Prix at the Red Bull Ring in Spielberg, Austria on 2022 07 09 Expa Spielberg PUBLICATIONxNOTxINxAUTxRUSxPOL EP_gro
Otmar Szafnauer sprach mit RTL/ntv über Mick Schumacher.
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Fernando Alonso wird Alpine am Saisonende verlassen und innerhalb der Formel 1 zu Aston Martin wechseln. Eigentlich gilt Oscar Piastri als designierter Nachfolger für den Ex-Weltmeister. Jedoch will der Australier lieber für McLaren fahren. Eine juristische Entscheidung wird in Kürze erwartet. Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer hat sich im Gespräch mit RTL/ntv zum Stand der Fahrersuche geäußert.

Alonso folgt auf Vettel

Fernando Alonso ist auch im Alter von 41 Jahren noch nicht satt. Seine nächste Herausforderung wird der Spanier im kommenden Jahr bei Aston Martin antreten, wo er das Cockpit von Sebastian Vettel übernimmt. Doch noch stehen Alonso neun Rennen für Alpine bevor.

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"Fernando ist ein Profi, der sobald er den Helm anzieht, so gut wie möglich abschließen will - sowohl im Qualifying als auch im Rennen. Ich habe keine Zweifel daran, dass er bis zum Ende alles geben wird", sagte Teamchef Otmar Szafnauer im Rahmen des Belgien-Wochenendes in Spa im Gespräch mit RTL/ntv.

Aus den Medien von Alonsos Entscheidung erfahren

Der 58-Jährige hatte selbst aus der Presse von Alonsos Entscheidung, künftig für Aston Martin zu arbeiten, erfahren. "Wir haben in guter Absicht mit Fernando verhandelt", beteuerte Szafnauer. Alonso habe zunächst betont, dass genügend Zeit vorhanden sei und die Gespräche ein paar Tage später fortsetzen wollen.

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"Vielleicht hat er über Nacht seine Meinung geändert. Er konnte es machen. Er war ein Free Agent, das wussten wir alle und ich denke, zwischen der Unterschrift und der Verkündung lag nur wenig Zeit. Er hat ein paar Leute angerufen, aber hat mich am Morgen nicht erreicht. Deshalb habe ich gesagt, dass ich überrascht bin, weil ich in den Medien davon erfahren habe", erklärte Szafnauer den Prozess aus seiner Sicht.

Das ganze Team sei "überrascht" gewesen. "Er hat die Entscheidung getroffen, die aus seiner Sicht am besten für ihn ist und diese Entscheidung wurde spät getroffen", so der Alpine-Funktionär.

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Entschediung über Piastri am Montag

Als Alonsos Nachfolger ist eigentlich Oscar Piastri vorgesehen. Der 21-Jährige wurde in den vergangenen Jahren von Alpine gefördert und besitzt einen Vertrag mit dem Team. Allerdings überraschte der Formel-2-Champion mit seiner Ankündigung, lieber für McLaren fahren zu wollen. Auch beim britischen Rennstall besitzt Piastri ein Arbeitspapier. Das sogenannte Contract Recognition Board (CRB) muss nun klären, welcher Vertrag gültig ist.

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"Er fährt an diesem Wochenende in unserem Simulator und hilft dem Team. Er erfüllt die Ersatzfahrer-Rolle, so wie es vorgesehen ist", sagte Szafnauer über Piastris Situation bei Alpine: "Wir haben einen Vertrag mit ihm, er hat einen anderen bei McLaren unterzeichnet. Ich denke, am Montag wird die CRB entscheiden, welcher gültig ist und in Kraft tritt. Danach werden wir unsere Entscheidung treffen."

"Ich weiß nicht, was er bei McLaren unterzeichnet hat"

Man müsse jetzt "professionell sein", merkte Szafnauer an. "Wir haben von unserer Seite aus geliefert und leider hat Oscar seinerseits nicht geliefert. Aber wir werden sehen, es ist noch nicht vorbei. Ich weiß nicht, was er bei McLaren unterzeichnet hat, keiner weiß das. Ich weiß nur, was in unserem Vertrag mit ihm steht", so der Rumäne.

Heißt: Alpine fühlt sich im Recht. Letztlich müsse aber "eine dritte Seite entscheiden", sagte Szafnauer.

Ricciardo "ein schneller Fahrer"

An möglichen Alternativen mangelt es dem Team jedenfalls nicht. Schließlich ist Daniel Ricciardo wieder verfügbar. Zudem besitzt Mick Schumacher noch keinen Vertrag für 2023.

Anders als der deutsche Pilot kennt Ricciardo das Team bereits, startete er doch 2019 und 2020 für Vorgänger Renault. "Er war vorher schon hier und ich habe nie mit Daniel zusammengearbeitet. Ich kenne ihn nur aus seiner langen Zeit in der Formel 1. Er scheint ein netter Typ zu sein. Unsere Ingenieure haben auch nur Gutes erzählt, er ist ein schneller Fahrer", sagte Szafnauer über den australischen Routinier, für den es bei McLaren nicht weitergeht.

Freude über Schumacher-Entwicklung

Eine hohe Meinung hat der 58-Jährige ebenfalls von Mick Schumacher. "Es scheint so, als wenn er besser und besser wird. Zuletzt hat er die Performance seines Teamkollegen gematcht und sein Teamkollege ist sehr gut. Ich freue mich zu sehen, dass er sich entwickelt", lobte Szafnauer den Haas-Fahrer.

Zunächst will Alpine aber die Piastri-Entscheidung der CRB abwarten. Anschließend möchte sich der Rennstall "alle Möglichkeiten anschauen und die Entscheidung treffen, die am besten für unser Team ist", so Szafnauer. (sport.de)