Im RTL/ntv-Interview
Audi-Boss exklusiv: Das sind die Ziele in der Formel 1
Die Katze ist aus dem Sack: Audi engagiert sich ab 2026 in der Formel 1. Im exklusiven Interview mit RTL/ntv spricht Vorstandschef Markus Duesmann über die Gründe für den Einstieg, die Suche nach einem geeigneten Team als Partner sowie die ambitionierten Ziele der Ingolstädter.
Motorsport in der "DNA von Audi"
"Ich freue mich wahnsinnig, dass dieser Schritt gelungen ist. Der Zeitpunkt ist ideal. Ab 2026 ändert sich das Reglement so stark, dass es uns möglich ist, mit einem neuen Antriebsstrang einzusteigen. Die Bedingung war auch, dass wir die Formel 1 mit einem Hybrid-Antrieb und e-Fuels CO2-neutral machen. Ohnehin hat die Formel 1 das Ziel, bis 2030 komplett CO2-neutral zu werden. Deswegen war für uns jetzt ein guter Einstieg möglich", sagte Duesmann am Rande des Großen Preises von Belgien in Spa-Franchorchamps.
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Das Thema Motorsport sei "in der DNA von Audi. Wir haben in vielen Rennserien gezeigt, was wir können", so der CEO des deutschen Autobauers.
"Wir planen langfristig"
Audi wolle in der Formel 1 "natürlich wettbewerbsfähig sein", sagte Duesmann RTL/ntv. "Das haben wir immer geschafft, egal in welcher Rennserie wir waren. Wir haben ein tolles Team und sind extrem zuversichtlich mit den Ressourcen, die wir haben. Aber es ist super ambitioniert, in vier Jahren stehen wir mit einem Formel-1-Auto auf der Rennstrecke."
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Duesmann ergänzte: "Wir planen langfristig, ein Formel-1-Investement ist groß. Aber Sport kann man nicht planen. Vom Weltmeistertitel kann man absolut nicht reden."
Aktuell befindet sich Audi auf der Suche nach einem Rennstall, mit dem der F1-Einstieg realisiert werden soll. "Das Team werden wir zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben. Die Entscheidung, wie genau die Konstellation dann aussieht, wird im Laufe dieses Jahres fallen. Wir haben mit mehreren Teams gesprochen", gab Duesmann einen Einblick in die Planungen.
Setzt Audi auf einen deutschen Fahrer?
Berichten zufolge werden die Ingolstädter für 350 bis 500 Millionen Euro 75 Prozent der Anteile des Sauber-Rennstalls übernehmen. Dieser startet in der Formel 1 aktuell unter dem Namen Alfa Romeo.
Wer ab 2026 in den Audi-Boliden über die Rennstrecken rast, ist derweil ebenfalls noch völlig offen. Über eine mögliche Besetzung der F1-Cockpits mit deutschen Piloten habe man noch nicht gesprochen, bestätigte Duesmann. "Wenn wir ein Team haben, kann man auch über die Fahrer reden."
Der 53 Jahre alte Manager hofft auf ein Comeback der Motorsport-Königsklasse in Deutschland. "Ich wünsche mir sehr, dass es wieder ein Formel-1-Rennen in Deutschland gibt. Wenn Audi dazu einen Beitrag leisten kann, werden wir das tun", so Duesmann. (sport.de)