Im RTL/ntv-Interview

Exklusiv: Haas-Teamchef über Schumacher, Ricciardo und Giovinazzi

ARCHIV - 26.07.2019, Baden-Württemberg, Hockenheim: Motorsport: Formel-1-Weltmeisterschaft, Grand Prix von Deutschland. Günther Steiner, Teamchef des Teams Haas F1, nimmt an einer Pressekonferenz teil. Steiner nährte vor dem Rennen in Imola am Sonntag die Spekulationen um eine Verpflichtung von Mick Schumacher für die kommende Formel-1-Saison (zu dpa «Haas-Teamchef: Schumacher-Verpflichtung «wäre eine Ehre»») Foto: Sebastian Gollnow/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Haas-Teamchef Günther Steiner i Gerspräch mit RTL/ntv.
scg skm hc wst, dpa, Sebastian Gollnow

Die Gerüchteküche der Formel 1 ist weiterhin heftig am Brodeln. Während Mick Schumacher immer noch ohne neuen Vertrag dasteht, ist für Daniel Ricciardo bei McLaren am Saisonende Schluss. Ist der erfahrene Australier ein Kandidat für Haas? Teamchef Günther Steiner bezieht Stellung.

"Man spricht mit allen"

Die Sommerpause ist vorbei, die "Silly Season" aber noch lange nicht. In der Formel 1 wird weiterhin eifrig spekuliert und diskutiert. Im Zentrum der Gerüchte steht dieser Tage besonders Daniel Ricciardo. Für den 33-Jährigen geht es bei McLaren nicht weiter. Prompt wird der Australier mit Haas in Verbindung gebracht. Teamchef Günther Steiner will dies jedoch nicht überbewerten.

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"Wenn so etwas auf dem Fahrermarkt passiert, dann spricht man mit allen. Das ist ja Teil meiner Arbeit. Man interessiert sich für alles. Was ist möglich? Was ist nicht möglich? Man holt sich die Informationen, dann werden wir Entscheidungen treffen, wie wir weitermachen. Machen wir mit Mick weiter? Ändern wir etwas? Wir haben noch keine Entscheidung getroffen", erklärte der Südtiroler vor dem Großen Preis von Belgien in Spa im Gespräch mit RTL/ntv.

Haas sei "in einer guten Position", meinte Steiner. "Es sind genügend gute Fahrer da, die man nehmen kann, deswegen haben wir im Moment keine Eile", sagte der Funktionär. Steiner habe Ricciardo schon vor der McLaren-Entscheidung "kontaktiert" - das sei alles. "Wir haben nur getextet", stellte der 57-Jährige klar. Absprachen über einen Vertrag habe es mit dem "Honey Badger" "überhaupt nicht" gegeben.

Kein Zeitdruck bei Haas

Während Kevin Magnussen bei Haas einen sicheren Vertrag für 2023 in der Tasche hat, ist die sportliche Zukunft von Mick Schumacher noch ungeklärt.

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Das Team möchte "die richtige Entscheidung treffen", betonte Steiner. Er persönlich würde die Entscheidung "am liebsten morgen machen, dann habe ich ein Problem weniger", verriet der Haas-Teamchef, der sich gleichzeitig aber auch nicht unter Druck setzen lässt. "Wenn wir es früher machen können, gut. Wenn es später wird, ist es auch gut. Wir wollen einfach die richtige Entscheidung treffen", so Steiner.

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Schumacher braucht Konstanz

Auf die Frage, was Schumachers stärksten Argumente für einen Haas-Verbleib seien, antwortete Steiner gegenüber RTL/ntv: "Seine stärksten Argumente sind die beiden Rennen in Silverstone und Österreich. Das sind für mich immer die stärksten Argumente für einen Fahrer."

Leistung sei "immer das Wichtigste", nannte Schumachers Vorgesetzter die Voraussetzungen für einen Vertrag. "Wenn die [Leistung] da ist, gibt es überhaupt keine Frage, dann wären alle glücklich. Wir müssen einfach schauen, dass wir für das Team die beste Leistung rausholen. Er hat es ja in Silverstone und Österreich gezeigt und hoffentlich kann er es hier [Spa] und in Zandvoort wieder zeigen. Man muss eben diese Gleichmäßigkeit reinbekommen, dass es nicht immer diese Berg- und Talfahrt ist. Aber im Moment ist er glaube ich ganz gut unterwegs", sagte Steiner über Schumacher.

Enge Beziehung zu Ferrari

Zuletzt nahmen die Spekulationen auch wieder an Fahrt auf, weil Antonio Giovinazzi in Monza und Austin jeweils im ersten Freien Training für Haas an den Start gehen wird. Schumacher und Teamkollege Kevin Magnussen müssen dann je einmal pausieren.

"Wir haben eine Zusammenarbeit mit Ferrari, die sehr fair und gut ist. Die Beziehung zu Ferrari und Mattia Binotto ist sehr gut. Wir haben kurz vor der Sommerpause gesprochen. Mattia hat gesagt, er würde gerne mal Antonio in einem 2022er-Auto fahren lassen, weil er macht das am Simulator", kommentierte Steiner die geplanten Trainingsstarts Giovinazzis. Aufgrund dessen habe der Haas-Teamchef zugestimmt.

"Auch unsere Fahrer waren komplett einverstanden und mal sehen, was jemand anderes von unserem Auto denkt", erklärte Steiner. Giovinazzi ist offiziell an Ferrari gebunden. Zuletzt ging der 28-Jährige in der Formel E an den Start und fungiert zudem als Ersatzfahrer für die Scuderia. (sport.de)