Familie nimmt Staatspreis entgegen

Corinna kommen die Tränen! Gänsehaut-Ehrung für Michael Schumacher

Große Emotionen in Köln, Tränen fließen. Bei einer bewegenden Zeremonie ist Michael Schumacher mit dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Die Ehrung nahmen Frau Corinna, Tochter Gina und Vater Rolf stellvertretend entgegen. Für Familie Schumacher gab es am Ende der Veranstaltung minutenlangen emotionalen Applaus, der Corinna zu Tränen rührte.

Schumi-Kumpel Jean Todt: "Michael war einer von uns'"

20.07.2022, Nordrhein-Westfalen, Köln: Jean Todt, ehemaliger Formel-1-Teamchef, Schumachers langjähriger Formel-1-Wegbegleiter und guter Freund hält die Laudatio. Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher wird mit dem Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet. Foto: Marius Becker/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Schumacher-Freund Jean Todt bei seiner Laudatio.
axs, dpa, Marius Becker

Zuvor hatte Schumachers langjähriger Weggefährte Jean Todt den Saal mit einer bewegenden Laudatio gerührt. Corinna und Gina sprachen bei der Ehrung nicht. Schumacher-Sohn Mick fehlte in Köln, nachdem er sich am Morgen unwohl gefühlt hatte.

„Ich bin stolz darauf, Michael meinen Freund nennen zu können. Und ich bin ebenso stolz darauf, eine sehr enge Freundschaft mit seiner Familie zu haben“, sagte Ex-Ferrari-Teamchef Todt in seiner Rede, die er zu Ehren Schumachers komplett auf Deutsch hielt.

„Michael liebte es, im Team zu arbeiten. Und das Team liebte es, für Michael zu arbeiten“, schwärmte Todt. Und dieser Schumacher war im Team der Schlüssel zum Erfolg: „Er verstand sich als Teamplayer. In Wirklichkeit war er aber ein Teamleader. Eine Führungsfigur mit einer natürlichen Autorität. Ein leidenschaftlicher Kämpfer. Ein unerbittlicher Gegner. Ein nimmermüder Arbeiter. Ein detailverliebter Antreiber.“

Todt weiter: „’Einen von uns’ nannten ihn die Mechaniker von Ferrari zu meiner Zeit liebevoll, weil sie spürten, dass er sich nicht als etwas Besseres ansah. (...) Und seine Demut und Bescheidenheit standen ihm immer gut.“

NRW-Ministerpräsident über Schumacher: "Ein Mensch, der von jeher auch an andere denkt"

Jean Todt, Corinna und Gina Schumacher und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (v.li.)
Jean Todt, Corinna und Gina Schumacher und NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (von links)
RTL

„Geboren in Hürth, aufgewachsen und zur Schule gegangen in Kerpen und auf Vaters Rennbahn dann angefangen, Kart zu fahren”, erinnerte zu Beginn NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) an Schumachers Wurzeln. Aufgrund seines „hervorragenden Könnens, vor allen Dingen aber dank des unbedingten Willens, im Wettkampf immer das Beste zu geben” habe er eine unglaubliche Karriere hingelegt.

Wüst: „Wir würdigen mit Michael Schumacher heute einen Mann, der nicht nur mit sportlichen Leistungen heraussticht. Wir würdigen heute vor allem den Michael Schumacher jenseits des Rennsports und jenseits des grellen Scheinwerferlichts. Einen Menschen, der ein großes Herz hat und dem es von jeher auch wichtig war, an andere zu denken, denen es nicht so gut geht.” Und das meist im Stillen.

Der Staatspreis ist die höchste Auszeichnung des Landes Nordrhein-Westfalen. „Es gibt wenige Menschen in Deutschland, die eine ganze Sportart derart geprägt haben wie Michael Schumacher den Rennsport”, sagte Wüst schon vorab über den gebürtigen Rheinländer. Schumacher gehöre bis heute zu den herausragenden Persönlichkeiten der weltweiten Sportgeschichte und bleibe auch durch sein Engagement Vorbild für viele Menschen. (ana/alu)