RTL/ntv-TrendbarometerMehrheit der Deutschen findet: Keine deutschen Waffen an die Ukraine

 DNIPRO, UKRAINE - JANUARY 27, 2022 - Law enforcers are seen on the premisesd of the Yuzhmash Machine-Building Plant where a National Guard conscript Artemii Ryabchuk shot dead five fellow soldiers last night, Dnipro, eastern Ukraine Conscript shoots dead five National Guards in Dnipro Copyright: xMykolaxMyakshykovx
Die Mehrheit der Deutschen ist dagegen, dass Deutschland der Ukraine Waffen liefert.
www.imago-images.de, imago images/Ukrinform, Mykola Myakshykov via www.imago-images.de

Sollte Deutschland der Ukraine Waffen liefern? Nein, sagen fast 70 Prozent der Deutschen, so eine aktuelle Forsa-Umfrage im Auftrag von RTL/ntv.

Baerbock: Dialog statt Waffenlieferungen

Die Ukraine hat Deutschland im Konflikt mit Russland mehrfach um die Lieferung von Waffen gebeten, doch Deutschland hat das bisher immer abgelehnt. Zuletzt hatte die Verteidigungsministerin Christine Lambrecht angekündigt, 5.000 Schutzhelme zu liefern. Außenministerin Annalena Baerbock hat die Absage der Bundesregierung an Waffenlieferungen in die einen russischen Angriff fürchtende Ukraine verteidigt und erneut die Diplomatie als erstes Mittel hervorgehoben. „Wer redet, der schießt nicht. Daher ist es fatal, die Wiederaufnahme von Dialog jetzt einfach so abzutun.“ Die Bundesregierung setze auch weiter darauf, die Ukraine wirtschaftlich und finanziell zu stärken, sagte sie am Donnerstag.

Und damit trifft die Regierung die Meinung vieler Deutscher. Laut Forsa-Befragung lehnen 69 Prozent die Waffenlieferungen ab. Die Ostdeutschen sind hier noch klarer als die Westdeutschen. 83 Prozent der Ostdeutschen sind gegen Waffenlieferungen, bei den Westdeutschen sind es 67 Prozent.

Ukraine-Konflikt beunruhigt die Deutschen

ARCHIV - 07.01.2022, Mecklenburg-Vorpommern, Lubmin: Blick auf Rohrsysteme und Absperrvorrichtungen in der Gasempfangsstation der Ostseepipeline Nord Stream 2. Ursprünglich sollte die Pipeline für Erdgas aus Russland Ende 2019 in Betrieb gehen. (zu dpa: Nord Stream 2 gründet deutsches Tochterunternehmen) Foto: Stefan Sauer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Gas-Pipeline Nord Stream 2: 68 Prozent der Ostdeutschen sind für die Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline, und nur 48 Prozent der Westdeutschen.
sts axs kno, dpa, Stefan Sauer

Die Ukraine-Krise beunruhigt den größeren Teil der Bevölkerung zumindest etwas. 50 Prozent der Befragten gaben das an. 37 Prozent beunruhigt der Konflikt sogar sehr. Nur 12 Prozent gaben an, dass sie der Konflikt überhaupt nicht beunruhigt.

Eine Mehrheit der Befragten (61 Prozent) glaubt, dass es infolge des Konflikts zwischen der Ukraine und Russland zu Engpässen bei der Lieferung von russischem Gas nach Deutschland kommen wird. Ein Drittel (33 Prozent) rechnet nicht mit Lieferengpässen.

Als ein Druckmittel auf Russland gilt die noch nicht in Betrieb genommene Gas-Pipeline Nord Stream 2. 41 Prozent fänden es besser, wenn zumindest vorerst von einer Inbetriebnahme der Pipeline abgesehen würde. Doch eine hauchdünne Mehrheit von 51 Prozent findet, dass die Pipeline wie geplant in Betrieb gehen sollte. Guckt man hier auf die Verteilung von Ost und West gibt es auch hier deutliche Unterschiede. 68 Prozent der Ostdeutschen sind für die Inbetriebnahme der Ostsee-Pipeline, und nur 48 Prozent der Westdeutschen. (forsa/eku)

Befragt wurden 1.005 Menschen am 25. und 26. Januar. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei +/- 3 Prozent.

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