Siw wurde im russischen Staatsfernsehen zur Heldin
Marina Owsjannikowa schreibt nach Plakat-Protest jetzt für deutsche Zeitung

Nur wenige Sekunden haben das Leben dieser mutigen Frau nachhaltig verändert: Marina Owsjannikowa wurde mit ihrem Protestplakat im russischen Fernsehen gegen den Krieg in der Ukraine zu einer globalen Berühmtheit. Jetzt macht die Journalistin auch in Deutschland Karriere. Der Medienkonzern Axel Springer teilte mit, dass er die 43-Jährige als freie Korrespondentin angeheuert habe.
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Marina Owsjannikowa: "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen"

Die 43-Jährige werde unter anderem aus der Ukraine und Russland berichten und sowohl für die Zeitung "Welt" schreiben als auch regelmäßig im gleichnamigen TV-Sender zu sehen sein. Am Montag veröffentlichte sie bereits ihren ersten Beitrag. Unter der Headline "Die Russen haben Angst" berichtete sie über die Folgen ihres TV-Auftritts.
Im März hatte die Redakteurin des russischen Staatsfernsehens in den Hauptnachrichten ein Protestplakat gegen Russlands Angriff auf die Ukraine in die Kamera gehalten. Darauf stand: "Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen". Ihr couragierter Auftritt brachte ihr weltweit große Anerkennung und viele Sympathien ein.
Der Kreml in Moskau verurteilte die Aktion. Owsjannikowa wurde zu einer Geldstrafe verurteilt.
Owsjannikowa hat Angst um ihre Sicherheit, will aber in Russland bleiben
Während die zweifache Mutter international von vielen als Heldin gefeiert wird, ist sie in ihrer Heimat auch Anfeindungen ausgesetzt. Sogar ihre eigene Familie sieht den Protestauftritt kritisch. "Mein Sohn sagt, ich habe das Leben der Familie ruiniert", erzählte die Journalistin in einem Interview.
Dennoch hat Owsjannikowa nicht vor, Russland zu verlassen. Trotz "Gefahr um ihre Sicherheit" und der Aussicht auf eine harte Strafe werde sie nicht ins Ausland flüchten, sagte sie. (dpa; rtl.de; uvo)
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