Was steckt hinter der Käfer-Invasion?Warum Marienkäfer gerade massenhaft auf Balkonen oder Hauswänden sitzen

Das große Krabbeln hat begonnen!
Manche von euch haben mit Sicherheit schon die ersten Marienkäfer-Schwärme bei sich entdeckt. Die gepunkteten Glücksbringer sitzen nämlich aktuell in Scharen an Hauswänden und auf Balkonen. Wir verraten euch, was die Tierchen dort eigentlich tun und wie ihr ihnen helfen könnt.
Keine Plage! Deshalb sitzen gerade so viele Marienkäfer an der Hauswand
Tatsächlich sind die Käfer nur auf der Durchreise. Die letzten Sonnentage des Jahres nutzen Marienkäfer, um sich ein Winterquartier zu suchen, wie auch die Natur- und Umweltschutzorganisation BUND schreibt. Das tun die Insekten in Gruppen oder sogar in großen Schwärmen. Auf ihrer Reise machen die Marienkäfertrupps Pausen und besetzen Hauswände, Balkongeländer oder Pflanzen.
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Aber keine Sorge: Überwintern werden die Tiere auf eurem Balkon nicht. BUND schreibt, dass die Marienkäfer sich besonders in Gruppen am Boden, unter Steinen, Rinde und Laub, im Moos oder im Gras verstecken. Manchmal huschen sie aber auch in den Raum zwischen Doppelfenstern und Fensterrahmen.
Hauswand voller Marienkäfer? Helft den Tieren bei der Suche nach einem Winterquartier!
Wie gesagt, die Marienkäfer sind eigentlich nur auf der Durchreise und sollten bald weiterfliegen. Ihr könnt den Tieren aber auch helfen, ein Winterquartier in der Nähe aufzusuchen – wenn ihr zum Beispiel einen Garten habt. Der Naturschutzbund Deutschland (Nabu) rät zum Beispiel, den eigenen Garten sowohl für die Winterzeit als auch für die jetzige Übergangszeit nicht perfekt aufzuräumen, sondern naturnah zu lassen. Außerdem freuen sich die Käfer über den ein oder anderen, gemütlichen Laubhaufen.
Ihr solltet allerdings auch verhindern, dass die Insekten in eure Wohnung fliegen, wie Corinna Hölzel vom BUND bei Öko-Test sagt. Denn sind die Marienkäfer erst einmal in der Wohnung, finden sie häufig nicht mehr hinaus – „oder verbrauchen viel Energie, weil sie immer wieder zur Lichtquelle hinfliegen.” Am besten bringt ihr auch im Winter ein Fliegengitter an. Das hält nicht nur die Marienkäfer draußen, sondern auch andere Insekten, die von Licht angelockt werden.
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Marienkäfer in der Wohnung? Das könnt ihr jetzt tun
Auch wenn die Tiere sich im Herbst und Winter manchmal in Doppelfenstern oder Fensterrahmen einnisten – gut ist das nicht! Laut Nabu ist unsere Wohnung nämlich zu warm für Marienkäfer. Und wenn es nicht kalt genug ist, fallen sie nicht in Winterstarre und verhungern. Und so könnt ihr den Käfern laut Öko-Test nun helfen:
Die Tiere mit einer Kehrschaufel, einem Blatt Papier, einer zugedeckten Schüssel oder in den Händen vorsichtig nach draußen tragen.
In einen Laubhaufen, an eine Steinmauer oder ins Gebüsch setzen – entweder in eurem Garten oder in einem nahegelegenen Park.
Einen DIY-Schlafplatz auf dem Balkon bauen – ganz einfach mit Pflanzenreste oder Blättern, die ihr in einem Blumentopf sammelt.
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Entdeckt ihr im Winter einen Marienkäfer in der Wohnung, lasst ihn am besten einfach in Ruhe. Die Insekten sind nicht gefährlich und kein Ungeziefer. Ihr könnt sie raus setzen, sobald es draußen wärmer wird und die Käfer wieder etwas zu fressen finden.
Welcher Marienkäfer fliegt hier gerade?
Es gibt ohne Ende Marienkäfer: Mit zwei Punkten, vier Punkten, schwarzen Punkten, roten Punkten, welche mit schwarzen Flügeln, manche sind knallrot, orange oder gelb und es gibt sogar Marienkäfer ganz ohne Punkte.

Diese Marienkäfer trefft ihr bei uns am häufigsten an:
Der Siebenpunkt-Marienkäfer ist in Deutschland am häufigsten unterwegs. Er ist sozusagen der Prototyp eines Marienkäfers. Er ist tomatenrot und hat genau sieben Punkte.
Zehnpunkt-Marienkäfer haben ungefähr zehn Punkte, es können auch ein bisschen mehr oder ein bisschen weniger sein. Es gibt helle, orange und sogar braune und schwarze Deckflügel.
Der Asiatische Marienkäfer, auch Harlekin genannt, hat weit mehr Punkte auf seinen Flügeln. Er wurde als Super-Schädlingsvernichter eingeführt und hat sich rasend schnell vermehrt. Meist ist er rot mit schwarzen Punkten oder umgekehrt.
Der Zweiundzwanzigpunkt-Marienkäfer ist für den Gärtner doppelt interessant. Er frisst nicht nur, wie alle seine Cousins, Blattläuse, sondern auch die ungeliebten Mehltaupilze. Man erkennt ihn – ja genau – an seinen 22 Punkten und an seiner auffälligen Farbe. Dieser Marienkäfer ist nämlich gelb!
Marienkäfer sind Glücksbringer für den Garten
Auch wenn Dutzende Marienkäfer auf einmal durchaus imposant aussehen, solltet ihr die Tierchen hegen und pflegen. Sie fressen nämlich liebend gern Blattläuse! Und der asiatische Harlekin-Marienkäfer ist so hungrig, dass er laut Nabu auch Gallmückenlarven und andere Insekten vertilgt. Leider aber auch die Larven konkurrierender Marienkäferarten.
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Wir merken uns also: Die Marienkäfer-Invasion geht wieder vorbei und wir drücken allen Käfern die Daumen für eine gesunde Heimreise im Frühjahr, damit wir uns keine Sorgen um Blattläuse machen müssen.
Verwendete Quellen: eigene RTL-Recherche, BUND, Nabu, Öko-Test
































