Achtung, Verwechslungsgefahr!
Bernsteinschaben im Anflug! Sind sie harmlos oder so gefährlich wie Kakerlaken?

Sommerzeit ist Schabenzeit!
Wenn Fenster und Türen im Sommer offen stehen, sind ungebetene Gäste wie Wespen, Spinnen und Fliegen keine Seltenheit. Doch aufgepasst: Immer häufiger verirren sich auch Bernsteinschaben ins Haus – und die sehen den gefürchteten Kakerlaken zum Verwechseln ähnlich! Kein Wunder, dass bei vielen sofort Panik ausbricht – schließlich sind Kakerlaken gefährliche Schädlinge. Aber keine Sorge, wir verraten euch, wie gefährlich Bernsteinschaben überhaupt sind, ihr die Schaben voneinander unterscheidet und richtig bekämpft!
Bernstein-Waldschaben breiten sich zunehmend in Deutschland aus
Durch den Klimawandel steigen die Temperaturen auch in den mittel- und nordeuropäischen Ländern langsam, aber stetig. Dadurch breiten sich auch bei uns in Deutschland immer mehr Insekten aus, die wir bislang eher aus dem Urlaub in südlichen Ländern kannten. Dazu zählt auch die Bernsteinschabe bzw. Bernstein-Waldschabe, die seit einigen Jahren immer häufiger in Deutschland zu finden ist.
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Steigen die Temperaturen auf 30 Grad und höher, können sich die Schaben besonders gut vermehren. Denn dann verläuft die Entwicklung der kleinen, harmlosen Krabbler schneller. Angelockt vom Licht finden die Bernsteinschaben meist schnell den Weg von den Gärten ins Haus. Doch wie gefährlich sind die Waldschaben, die den schädlichen Kakerlaken so ähnlich sehen, denn wirklich?
Bernsteinschaben in der Wohnung! Sind Waldschaben so gefährlich wie Kakerlaken?
Wer eine Bernsteinschabe in seiner Wohnung entdeckt hat, kann jetzt wieder aufatmen! Der Grund: Obwohl die Insekten nicht so schön aussehen, sind die Bernsteinschaben völlig harmlos.
Ganz im Gegensatz zu ihren Verwandten: Denn Deutsche Schaben, auch Kakerlaken genannt, sind Schädlinge! Sie fressen Essensvorräte und frische Pflanzen. Zudem stellen die Schaben eine Gefahr für unsere Gesundheit dar: Ihr Kot kann Asthma und Ekzeme verursachen.
Bernstein-Waldschaben wiederum übertragen keine Krankheiten und vermehren sich nicht aktiv in Haus oder Wohnung. Schließlich vergehen sich die Schaben nicht an unseren Essensvorräten – wie Kakerlaken es tun. Stattdessen ernähren sich Bernsteinschaben von Pflanzenmasse und helfen auf diese Weise sogar bei der Bildung von Humus.
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Bernsteinschabe vs. Kakerlake – so unterscheidet ihr die Schaben-Arten
Bevor ihr den Schädlingsbekämpfer in eure Wohnung holt, solltet ihr die bräunlichen Schaben erst einmal genauer unter die Lupe nehmen. Möglicherweise liegt hier eine Verwechslung vor – und bei dem Eindringling handelt es sich um eine harmlose Waldschabe und nicht um eine Kakerlake. Doch an welchen Unterschieden kann man die Schaben auseinanderhalten?
Bernstein-Waldschaben haben helle braune Flügel. Ihr Halsschild ist einfarbig braun und leicht schimmernd. Die Beine haben wenige und kurze Dornen. Die Kakerlake hingegen ist in der Mitte dunkelbraun bis schwarz. Zudem ist sie mit drei Zentimetern Länge deutlich größer als die Waldschabe, die gerade einmal anderthalb Zentimeter misst. Außerdem hat die Deutsche Schabe rechts am Nackenschild zwei graue Streifen.
Und noch eine Besonderheit weisen Bernstein-Waldschaben auf: Sie können fliegen. Da sie vor allem am Tag und in der Dämmerung aktiv ist, fliehen sie auch nicht vor Licht. Ganz anders als Kakerlaken: Sie sind sehr lichtscheu und verkriechen sich blitzschnell unter Möbeln oder hinter dem Vorhang, sobald ihr das Licht einschaltet.
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Waldschabe im Haus? Jetzt ist eure Meinung gefragt!
Bernsteinschaben bekämpfen: Mit diesen Tipps haltet ihr Waldschaben aus der Wohnung fern
Anders als bei der Kakerlake ist bei Bernstein-Waldschaben kein Schädlingsbekämpfer nötig. Stattdessen solltet ihr folgende Tipps beherzigen, um die Krabbler aus eurer Wohnung fernzuhalten:
Montiert Fliegengitter an eure Fenster. Diese verhindern, dass die Schaben in die Wohnung fliegen.
Solltet ihr im Garten einen Komposthaufen haben, so solltet ihr diesen so weit wie möglich entfernt vom Haus positionieren.
Lagert frisches Obst und Gemüse im Sommer nach Möglichkeit im Kühlschrank.
Bringt den Bio- und Restmüll bei warmen Temperaturen täglich raus.
Ein weiterer hilfreicher Tipp gegen Bernsteinschaben: Pflanzt Lavendel, Zitronenmelisse, Rosmarin oder Salbei an – und zwar am besten auf dem Balkon oder unmittelbar vor dem Hauseingang an. Die ätherischen Öle dieser Pflanzen mögen die Schaben nicht – mit dem Ergebnis, dass die Insekten lieber fernbleiben!
Sollten sich nichtsdestotrotz mal Bernsteinschaben in eure Wohnung oder euer Haus verirren, müsst ihr ab sofort nicht mehr in Panik verfallen. Ihr wisst jetzt: Die kleinen Schaben sind harmlos – für eure Vorräte und euer Wohlbefinden! (nri/jho)