Flammender Appell nach Flutkatastrophe
Dreyer bittet Touristen: Sagen Sie Ihren Urlaub in Rheinland-Pfalz nicht ab

Ziemlich genau zwei Wochen ist die Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz nun her und die Aufräumarbeiten laufen auf Hochtouren. Auch 15 Tage nach dem Ereignis ist die Hilfsbereitschaft in Deutschland ungebrochen. Tausende teils ehrenamtliche Helfer sind weiterhin vor Ort. Andere spenden großzügig Lebensmittel und Geld. In einem flammenden Appell hat nun die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer alle Touristen nun zu einer ganz besonderen Hilfsaktion aufgerufen.
Rheinland-Pfalz erhöht Hilfspaket auf 60 Millionen Euro
„Die Schäden sind riesig.“ So zog die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer heute eine erste Bilanz der Hochwasserschäden in ihrem Bundesland. Zwar sei eine genaue Schätzung aktuell noch nicht möglich. Die Landesregierung gehe aber davon aus, dass mehrere Milliarden gebraucht werden, um die betroffenen Gebiete wieder aufzubauen.
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Bis dieser Geld-Topf allerdings zur Verfügung steht, erhöht die Landesregierung die Soforthilfen auf 60 Millionen Euro. „Die Soforthilfen sind tatsächlich dafür da, den Kommunen einen maximalen Handlungsspielraum zu schaffen, um Unternehmen zu beauftragen und erste Dinge zu tun“, so Dreyer. Die Bundesregierung hatte für alle Flutopfer in Rheinland-Pfalz und NRW zusätzlich Soforthilfen von 200 Millionen Euro bereitgestellt. Die können aber wohl nur die größte Not der bislang rund 8.000 Haushalte lindern, die Stand jetzt einen Antrag auf Unterstützung gestellt haben. 5,6 Millionen Euro seien an diese Haushalte bereits ausgezahlt worden, so Dreyer.

Dreyer: "Machen Sie nicht Ihre Buchung rückgängig"
Ein erster Hoffnungsschimmer für alle, die während der Flut ihr gesamtes Hab und Gut verloren haben. Die Hilfe rollt und sie rollt weiter. Durch freiwillige Spenden seien noch einmal mehr als 14 Millionen Euro zusammengekommen und es sei klar, dass „natürlich private Spenden nur an private Haushalte gehen ohne Bürokratie“, so Dreyer.
Aber die Ministerpräsidentin hat noch einen Appell an all diejenigen im Gepäck, die auch weiterhin helfen wollen. „In den allermeisten Teilen von Rheinland-Pfalz ist niemand betroffen von der Katastrophe – außer menschlich“, so Dreyer während einer Pressekonferenz. Deshalb sei es besonders wichtig, einen geplanten Urlaub in Rheinland-Pfalz nicht aufgrund der Flut abzusagen.
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„Winzer helfen gerade Winzern aus allen Landesteilen, Hoteliers helfen gerade Hoteliers aus allen Landesteilen, Gastronomen helfen gerade Gastronomen aus allen Landesteilen. Aber es ist für sie ein doppelter Schaden, wenn in der Region, in der sie normal leben und arbeiten – und da gar kein Hochwasser ist – die Buchungen zurückgehen. Das ist wirklich schlimm.“