Malu Dreyer ist eine führende SPD-Politikerin und Ministerpräsidentin des Landes Rheinland-Pfalz
Die SPD-Politikerin Marie-Luise Anna Dreyer, genannt Malu, kam am 6. Februar 1961 im rheinland-pfälzischen Neustadt an der Weinstraße zur Welt. Sie war das zweite von drei Kindern. Über ihre Eltern, einen Oberstudiendirektor und eine Erzieherin, sagte sie 2016 in einem Zeitungsinterview rückblickend: "Bildung und Erziehung hatten bei uns zuhause einen sehr hohen Stellenwert. Meine Eltern haben meine Geschwister und mich immer darin bestärkt, dass wir unseren eigenen Weg gehen und dass wir uns dafür auch ins Zeug legen." Im Anschluss an ihr Abitur begann Malu Dreyer 1980 an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz ihr Studium der Anglistik und katholischen Theologie. Im darauffolgenden Jahr wechselte sie zu den Rechtswissenschaften. Beide juristischen Staatsprüfungen legte sie jeweils mit einem Prädikatsexamen ab. Danach war sie unter anderem als Staatsanwältin in Bad Kreuznach tätig.
Malu Dreyers Karriere in Politik und Partei
Am 1. Oktober 1995 trat Malu Dreyer den Sozialdemokraten bei. Erste politische Erfahrungen in Führungspositionen sammelte sie zwischen 1995 und 1997 als hauptamtliche Bürgermeisterin von Bad Kreuznach. Anschließend leitete sie bis 2002 das Dezernat für Soziales, Jugend und Wohnen der Stadt Mainz. Im gleichen Jahr begann Malu Dreyers Karriere als Landespolitikerin. Im Frühjahr 2002 wurde sie von Ministerpräsident Kurt Beck zur Ministerin für Arbeit, Soziales, Familie und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz berufen. Diesen Posten hatte sie 11 Jahre inne. Anfang 2013 wählte sie der rheinland-pfälzische Landtag zur ersten Ministerpräsidentin des Bundeslandes, das sie bis heute anführt. Am 3. Juni 2019 wurde Malu Dreyer an der Seite von Thorsten Schäfer-Gümbel und Manuela Schwesig zur kommissarischen SPD-Bundesvorsitzenden ernannt.
Privates Glück trotz schwerer Krankheit
Im Juli 2004 heiratete Malu Dreyer den späteren Oberbürgermeister von Trier, Klaus Jensen. Das Paar zog in das sogenannte Trierer Schammatdorf, ein inklusives und generationsübergreifendes Wohnprojekt. 2005 wurde bei Malu Dreyer Multiple Sklerose diagnostiziert. Über ihre ersten Erfahrungen im Rollstuhl sprach die lebensbejahende Landesmutter 2018 in einem Interview: "Ich dachte, ich setz mich da rein und komme nie wieder raus. Dann war es ganz anders: Ich spürte, dass der Rollstuhl mir wieder Freiheit schenkt."