Klimaprotest im Braunkohle-Dorf abgeschlossen

Lützerath-Räumung: Aktivisten verlassen Tunnel freiwillig

Lützerath-Räumung: Aktivisten verlassen Tunnel freiwillig Klimaprotest im Braunkohle-Dorf abgeschlossen
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Klimaprotest im Braunkohle-Dorf abgeschlossen
Lützerath-Räumung: Aktivisten verlassen Tunnel freiwillig

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Die letzten beiden Klimaaktivisten in Lützerath haben ihre Stellung freiwillig aufgegeben. Tagelang hatten die beiden Protestler in einem selbstgebauten Tunnel unter der Erde ausgeharrt und so den Abriss des Dorfes, das für einen Braunkohle-Tagebau weichen soll, blockiert. Jetzt kamen beide von selbst zurück ans Tageslicht.

Aktivisten sind außer Lebensgefahr

Gegen 12:45 Uhr kamen die letzten beiden Aktivisten in Lützerath vorsichtig aus ihrem provisorischen Tunnel. „Man hatte so ein bisschen das Gefühl, als würden sie probieren, ob das mit dem Gehen noch klappt,“ berichtet RTL-Reporter Jan Heikrodt aus Lützerath. Das liegt wohl daran, dass sie gut eine Woche liegend an Ketten gefesselt, tief im Untergrund verharrten.

Bei dem Tunnel soll es sich um ein Kellergewölbe handeln, von dem ein waagerechter Schacht von ca. 4 Metern abgeht. Rettungskräfte warteten am Ausgang des Tunnels, wurden nach erster Einschätzung aber nicht gebraucht: „Ich hätte nicht gedacht, dass man nach sechs Tagen unter der Erde noch so agil ist. Sie haben kurz gewunken und wurden dann von der Polizei außerhalb Lützeraths geführt,“ berichtet Jan Heikrodt weiter.

Räumung von Lützerath ist damit abgeschlossen

Die Räumung des Dorfes ist damit abgeschlossen – die restlichen Gebäude können nun abgerissen werden. Ab März oder April will RWE mit dem Abbaggern der Kohle dort beginnen. „Das freiwillige Verlassen des Tunnels ist das Ergebnis intensiver Gespräche. Von Beginn an lag der Schwerpunkt (...) darin, die beiden Personen davon zu überzeugen, selbst wieder aus dem Tunnel herauszukommen,“ erklärte der Energieversorgungskonzern in einer Mitteilung. Ob RWE gegen die Aktivisten wegen der Verzögerung ihrer Arbeiten klagt, ist noch unklar. (jjä)