Experte schätzt die Lage im Nahen Osten ein

Krieg in Israel: Steigen jetzt die Energiepreise? Und was ist mit Benzin?

ARCHIV - 22.03.2022, Bremen: Die Spritpreise werden an einer Tankstelle am frühen Morgen angezeigt. Noch immer sind sie in Folge der Ukraine-Krise über 2 Euro. (zu dpa: «NRW-Landtag debattiert über Abfederung des Spritpreisanstiegs»). Foto: Sina Schuldt/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Werden die Spritpreise jetzt wieder steigen?
ssd fdt dot, dpa, Sina Schuldt

Wird der Krieg in Israel wirtschaftliche Folgen für Deutschland haben?
Nach dem Großangriff der Hamas auf Israel, gibt es die ersten Reaktionen der Weltwirtschaft. Und auch für die deutsche Wirtschaft könnte der Angriff Folgen haben. Womit wir rechnen sollten.

Nahost-Konflikt hat weltweit Konsequenzen

Der Nahe Osten ist eine der ölreichsten Regionen der Welt. Die Vergangenheit zeigt, wenn es hier zu Spannungen kommt, reagiert der weltweite Erdölmarkt sofort. Und tatsächlich – zwei Tage nach dem Angriff ist klar: Die Ölpreise sind gestiegen und der Deutsche Aktienindex (DAX) macht Verluste. Der Preis für die Nordseesorte Brent stieg am Morgen zeitweise um 4,7 Prozent auf 86,65 Dollar (81,86 Euro) je Barrel. Der DAX sinkt um 0,82 Prozent auf 15.105,26 Punkte.

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Experte Fuest ist zuversichtlich

Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Inistuts, gibt im RTL-Interview aber erst mal Entwarnung: „Ich rechne nicht damit, dass die Energiepreise so stark ansteigen, dass sich ein neuer Inflationsanschub daraus ergibt.“ Wirtschaftlich gesehen sei Israel ein relativ kleines Land.

Man müsse die Situation ernst nehmen, aber „es ist nicht zu befürchten, dass es zu einer weltweiten Rezession kommt“, sagt Fuest. Deutlich kritischer könnte es werden, wenn Nachbarländer wie der Iran in den Konflikt involviert werden sollten.

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Benzinpreise könnten steigen

Wie sich der Konflikt auf die Deutschen wirtschaftlich auswirken wird, kann abschließend noch nicht geklärt werden. Eine Ölkrise wie im Jom-Kippur-Krieg in den 70er-Jahren sei laut Fuest nicht zu erwarten: „Der Nahe Osten bleibt wichtig für unsere Energieversorgung, aber wir haben eben mittlerweile auch andere Lieferanten, beispielsweise aus Lateinamerika. Insofern relativiert sich diese Bedeutung.“ Die Benzinpreise könnten durch die steigenden Ölpreise aber beeinflusst werden.

Der Erdgaspreis in Europa stieg ebenfalls und übertraf erstmals seit etwa einer Woche die Marke von 40 Euro. In der Spitze stieg der richtungweisende Terminkontrakt TTF zur Auslieferung in einem Monat auf 43,40 Euro je Megawattstunde (MWh). Das waren etwa 13 Prozent mehr als am Freitag.

Noch kein Grund zur Panik also – die Entwicklung der Preise sollte in den kommenden Tagen jedoch im Auge behalten werden. (jsi mit dpa und reuters)

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